Unter fremden Duschen

Eigentlich……eigentlich haben wir ja nicht nur eine Dusche, sondern ein für die täglichen Hygienemaßnahmen komplettes Bad an Bord unseres Wohnmobils und sind damit unabhängig von allen Sanitär anbietenden Institutionen. Aber manchmal….ja, manchmal kann man dem Angebot eines ausschweifenden Duschvergnugens ohne kritischen Blick auf den Wasserstandsanzeiger des Frischwassertankes einfach nicht widerstehen, zumal das Vergnügen, wenn auch nicht immer, häufig im Stellplatzpreis enthalten ist. Bei diesen externen Duschgängen kann man schon abenteuerliches Erleben….zumindest was meine Person betrifft. Spontan fällt mir da gerade meine erste Begegnung mit einer Duschmarke ein, die ich erhitzt und verschwitzt vor vielen Jahren in einem im Hightech -Stil seiner Zeit errichteten Santitargebaude auf einem Stellplatz am Brombachsee hatte. Haare waschen. Ach war das herrlich. Das erfrischende Wasser über den erhitzten Körper laufen zu lassen bis plötzlich ein vernehmbares Klacken und ein augenblickliches Ausbleiben des oben beschriebenen Elementes mich jäh aus meinem Duschvergnugen riss. Meine Duschzeit hatte abrupt und ganz gegen meinen Willen und vor allem ohne jegliche Vorwarnung ein Ende gefunden. Nicht ein kleines Tröpfchen, nicht einmal ein kaltes kam aus dem Brausekopf, so flehentlich ich ihn auch anstarrte, um mir das Shampoo aus den Haaren und den Schaum vom Körper spülen zu können. Es blieb mir nichts anderes übrig, als die verbliebenen Zeugen meiner Duscherei notdürftig am Waschbecken zu entfernen und mir eine weitere Marke zu besorgen, um mein Werk vollenden zu können. Der Leser wird sich denken können, das solch traumatische Erfahrungen mein Verhaltniss zu einzelnen Duschmarken aufs nachhaltigste beeinflusst haben. Nur im Doppelpack traue ich ihnen noch beim Duschen. Aber auch mit dem Nachfolger der Duschmarke, der Sanitärkarte, ging das Kennenlernen nicht ohne Probleme ab. Dazu muss man sagen, dass Sprachprobleme zwischen mir und der dänischen Karte die notwendige Kommunikation erschwerten, was durch meine fehlende Lesebrille auch nicht vereinfacht wurde. . Immerhin hatten wir uns schon soweit verständigt, dass sie für 200 Kronen, die ich in den vor mir angebrachten Automaten stecken sollte, zu.haben sei. Stolz auf meine gar nicht so üblen dänischen Sporachkenntnisse hielt ich sie kurze Zeit später in Händen und gemeinsam marschierten wir in die erste, frei werdende Duschkabine. Praktisch veranlagt wie ich nun einmal war und weil es ja auch Sinn machte, entledigt ich mich zunächst meiner Kleidung bevor ich die Karte in den da vorgesehenen Kartenschlitz steckte und erwartungsvoll nachoben in den Brausekopf schaute…und schaute…und schaute. Statt des ersehnten Wassers auf meinem Haupt, erblickten meine Augen nur ein rot blinkendes Lämpchen, egal ob ich die Karte in den Schlitz steckte oder wieder herauszog. Nach fünf Minuten gab ich es auf und dachte, dass es wieder einmal typisch für mich gewesen sei, die einzige defekte Dusche zu erwischen. Mißmutig zog ich mich wieder an und begab mich in die nächste Duschkabine und das eben beschriebene Prozedere begann von neuem. Ausziehen, Karte in Schlitz stecken, rotes Lämpchen, kein Wasser. So langsam dämmerte auch mir, dass das Verhalten beider Duschen nichts mit ihrer Funktionsfähigkeit zu tun haben dürfte, sondern eher an meinem Unverständnis was den Umgang mit der erworbenen Sanitärkarte betraf. Also wieder anziehen und zurück zum Kartenautomaten, dessen dänische Erklärungen mir nach wie vor keine neuen Erkenntnisse boten. In diesem Fall, ich war gerade geneigt zurück zum Wohnmobil zugehen, hätte ich nicht bereits 200 Kronen in die Sanitärkarte investiert, war meine Rettung der Automatenwärter, der gerade dabei war, bereits eingeworfenes Geld aus dem Automaten sicherzustellen. .Besagter Wärter sprach im Gegensatz zum Automaten auch englisch, einer Kommunikationsmöglichkeit der ich mich auch leidlich bedienen konnte, besagter Wärter erklärte mir dann,also dass die 200 Kronen nur der Preis der Karte wären, auf die ich, wollte ich sie wirklich nutzen, noch eine beliebige Summe aufbuchen müsste, um die Dusche damit bezahlen zu können. Mit weiteren 100 Kronen Guthaben auf der Karte startete ich dann Duschen Klappe,die Dritte und was soll ich sagen, es funktionierte dieses Mal. Wenn der Leser nun meint damit wäre dieses Duscherlebnis abgeschlossen, so irrt er sich in meinem Fall gewaltig, denn die Dusche, die ich beim dritten Mal erwischt hatte war ,man kann es nicht anders nennen, etwas schummerig. Ich hatte in der Annahme beim Duschen nicht zwingend meine Lesebrille zu brauchen, diese erst gar nicht mitgenommen. Daher wunderte ich nach dem Duschen beim Eincremen über die etwas klebrige Beschaffenheit meiner Bodylotion. Als ich endlich begriff, dass sich Duschlotion und Bodylotion, die sich im gleichen Outft ihres Herstellers präsentierten und sich nur durch ein kleines Wort, das im Schummerlicht nicht unbedingt gut zu lesen war, unterschieden, war es bereits zu spät. Es schäumte nicht schlecht als ich beim Duschen, Klappe die Vierte, meinen Körper wieder von dem klebrigen Pflegeprodukt befreite. Nach weit über einer Stunde war ich wieder am Wohnmobil und war fix und fertig. Ich schwor mir nie wieder ohne Brille zu duschen und schon gar nicht wenn dazu irgendwelche fremdsprachigen Karten und Automaten benutzt werden mussten Aus diesem Grund war ich einige Zeit spatter auf einem polnischen Campingplatz guten Mutes, die Dusche zu benutzen, den die sollte ohne Karte, ohne Marke, Münze oder Automaten funktionieren. Einfach nur Hahn auf, Wasser Marsch. Die Duschanlage selbst war eher dunkel und antiquiert wie die politische Epoche aus der sie scheinbar noch stammte. Ein wenig unsicher stand ich in der dunklen Kabine und versuchte mich zu orientieren.. Dabei fiel mir ein großer dunkler Fleck in der einen Ecke der Kabine auf. Beim näheren Hinsehen entpuppte sich dieser Fleck als eine riesige Kröte, deren Glubschaugen mich spannerhaft ansahen. Igitt mit einer Kröte, die entweder noch mit sozialistiscehm Gedankengut behaftet war und deshalb die Duschekabine mit mir teilen wollte oder abnorme Veranlagungen hatte, die sich darin äusserten nackten Menschen beim Duschen zuzusehen, wollte ich auf keinen Fall zusammen duschen und deshalb wechselte ich schnell die Kabine und drehte den Warmwasserhahn auf. Wie erwartet kam zunächst nur kaltes Wasser. Ich drehte weiter, aber das Wasser war eiskalt und blieb eiskalt. Gerade als ich entmutigt die Dusche verlassen wollte, um mich von meiner Wohnmobildusche trösten zu lassen, hatte ich eine zündende Idee und drehte den Kaltwasserhahn auf und siehe da, wohlig warmes Wasser ergoß sich in einem kräftigen Strahl über meinen Körper.. Ja, ja die Polen. So genau nimmt man es bei ihnen nicht, den letztendlich zählt ja das Resultat, obsed nun aus einem Kaltewass er oder Warmwasserhahn kommt, Tierische Mitduscher fanden sich häufiger mal ein und deren Vorhandensein war immer abhängig vom Zustand der Duschen.Von den paar Ameisen, Fliegen oder Spinnen will ich hier gar nicht reden. Anders sah es da vor vielen Jahren mit einem Mitduscher aus, der sich noch vor unserer Wohnmobilzeit in der Dusche einer Ferienwohnung in einem umgebauten Bauernhof in Umbrien einfand.. Denn ich allerdings erst bemerkte, als ich bereits im vollen Schaumornart war und dabei zufällig auf die Halterung des Duschvorhanges sah. War das nicht.Das sah doch aus wie ein…. Der Ist doch sicher tot ´, waren meine Gedanken beim Anblick eines Scorpions, der sich plötzlich von seinem Platz fortbewegte , und mich so schnell wie noch nie aus der Dusche vertrieb.Ich bin erst wieder duschen gegangen als unser Vermieter diesen tierischen Mitbewohnerr eigenhändig ins Freie befördert hatte. Ins Freie setzen konnte ich in Schweden einen Mitduscher im Hafen von ? nicht, wenn gleich ich auch mehr als empört war als ein männliches Exemplar sich in die offenen Damen-Duschen verirrt hatte, Der Mann stutze nur kurz ging dann aber unbeirrt und unbekleidet unter die Nachbardusche. In diesem Fall hätte man mich als Mitduscherin betiteln können, denn ich hatte mal wieder meine Lesbrille nicht dabeigehabt und die kleinen Ikons , die die Duschen für Damen und Herren unterschieden, nicht richtig erkannt. All diese Erlebnisse sind ausschlaggebend dafür, dass ich mich nach jeder Reise auf meine eigene Dusche freue, unter der ich so lange duschen kann, wie es mir gefällt, ohne auf Wasservorräte achten zu müssen, ohne vorher irgendwelche Marken, Münzen oder Karten in unauffindbare Öffnungen stecken zu müssen und wenn sich ein Mitduscher einstellt, dann ist er weder tierischer Herkunft noch mir völlig unbekannt,

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