Das hatten wir uns ganz anders gedacht. Endlich im Ruhestand, endlich Zeit, um für mehrere Wochen Spanien im Frühling zu erkunden. Aber bereits in der 2. Woche bremste uns der Corona-Virus aus. Schnell war uns klar, dass wir weder die Rundreise fortsetzen , noch irgendwelche Metropolen in dieser Zeit besuchen konnten. Und dann kam die Ausgangssperre und damit für uns der Entschluss, die Reise abzubrechen, um mit vielen Ängsten und Unsicherheiten den Heimweg anzutreten, genau wie tausende anderer Wohnmobilisten, Wohnwagenfahrer, Camper, Vanlifer und Überwinterer.

Eine weiße Karawane rollt Richtung französischer Grenze

Die Meinungen gingen anfänglich noch auseinander. Einige waren der Meinung, dass sie in der Quarantäne ihres Campingplatzes sicherer wären, als im Viren erseuchten Deutschland. Wir aber wollten in Krisenzeiten lieber Zuhause und in Deutschland sein, allein schon wegen der Nähe der Familie und wegen der besseren Intensivmedizin imErnstfall. Dieser Entschluss war für uns der einzig Richtige, denn jetzt im Nachhinein sehen wir die Notsituation der Gebliebenen, weil Camping und Wohnmobilstellplätze trotz der Versicherungen, das geöffnet bliebe, geschlossen wurden. Ab dem 26.03.2020 wurden in Spanien alle Camping- und Wohnmobilplätze geschlossen. Spanien hat trotz aller Maßnahmen noch stärker als Italien zur Zeit mit dem Virus zu kämpfen.

Polizeikontrolle in Spanien

In Ceuta, der spanischen Enklave Marokkos, wartet eine riesige Schlange von Wohnmobilen im Hafen, die nicht mehr mit der Fähre auf das spanische Festland gekommen sind unter schwierigen Bedingungen. Marokko möchte sie am liebsten los werden und Spanien möchte sie eigentlich nicht haben. Genau vor so einer Situation haben wir uns fast noch mehr gefürchtet, als vor dem Virus selbst. Irgendwo fest zu hängen und nicht nach Hause zu kommen. Wir haben drei Tage gebraucht , um die knapp 2000km bis nach Hause zu fahren. Wir haben noch geöffnete Stellplätze zum Übernachten in Frankreich und Deutschland gefunden und hatten auch an den Grenzen keine Probleme. Jetzt haben wir unsere freiwillige 14 tägige Quarantäne fast hinter uns gebracht. Zeit, die vergangenen Wochen Revue passieren zu lassen.

Ja, es ist schade, dass wir abbrechen mussten, aber wir konnten trotzdem noch einige schöne Tage verleben, etwas, was für viele Menschen im Moment in weite Ferne gerückt ist: Urlaub, Verreisen, am Meer sein, Natur genießen, Eindrücke sammeln….Ja und wir sind froh wieder Zuhause und bis jetzt noch gesund zu sein.

Und so ist unsere Reise verlaufen: Spanien en primavera 2020