Schiedersee, die Zweite… Anreise

 31. Juli in Deutschland ⋅ ☁️ 24 °C

Um 10 30 Uhr sind wir abreisebereit und schauen uns etwas ratlos an, denn der reservierte Platz ist offiziell erst ab 15 Uhr frei und die Fahrt dauert höchstens eine gute Stunde. Mein Vorschlag irgendwo noch einen Zwischenstopp zu machen, findet bei Michael keinen Gefallen. Das Männer auch immer so aufs Ankommen programmiert sind. Ich hätte ja gern die Fahrt in Lemgo, Rinteln oder Barntrup unterbrochen.
So fahren wir um 11.00 Uhr los in der Hoffnung, dass der reservierte Platz bei der Ankunft vielleicht schon frei ist.
Es ist warm, aber der Himmel hängt voller Wolken und die Optik lässt auf der Fahrt durch das schöne Lipperland doch zu wünschen übrig. Rechts und links der Straße ist alles braun und vertrocknet.
Die gespannte Erwartung, die uns sonst auf unseren Touren begleitet, ist heute nicht da, denn erst vor knapp zwei Wochen haben wir mit Clara am Schiedersee ein paar Tage bei glühender Hitze verbracht. Viel gesehen haben wir deswegen nicht.
Vielleicht sind die Temperaturen dieses Mal mehr für Aktivitäten wie Radfahren, Walken, Städtchen besichtigen, geeignet.
Auf alle Fälle freuen wir uns darauf nach einem Jahr Ingrid und Bernd wieder zu sehen. Da gibt es erst einmal viel zu erzählen.
Um kurz nach 12.00 Uhr, im Reisemobilhafen angekommen, stellen wir fest, dass beide Plätze noch besetzt sind. Wir parken auf einem freien Platz und warten. Ich nutze die Wartezeit, um einen Tisch für den Abend im Restaurant am See zu reservieren, aber Reservierungen werden nicht gemacht. Dann eben nicht.
Als ich zurückkomme ist der Platz geräumt und wir können uns häuslich niederlassen, sprich Camping Möbel und Markise herausholen.
Eine Nachricht von unseren Freunden: „Sind um 13.00 Uhr da.“
Kurze Zeit später fahren sie schon auf den Platz neben uns. Doch schnell stellt sich heraus, dass der davor stehende Baum den Satelitenempfang verhindert. Nach mehrmaligen Hin- und Herfahren steht fest: Auf diesem Platz wird das nichts mit der“ Aktuellen Stunde“ am Abend.

Im Servicecenter am See wird der Platz umgebucht. Platz 19 ist noch frei. Doch auch Platz 19hat seine Tücken. Er hat so starkes Gefälle, dass das mit dem Gradestehen nicht funktioniert. Dann also doch auf den alten Platz und dieses Mal andersherum und ganz dicht an unser Womo. Juhu! Die Schüssel rastet ein. Jetzt noch schnell dem Service Center Bescheid sagen, dass es doch der alte Platz sein soll und dann können wir zum gemütlichen Teil übergehen
Wir haben viel zu quatschen und zu erzählen. Nebenbei wird Kaffee getrunken und der gestern gebackene Pflaumenkuchen vertilgt. Danach werden die, Gespräche mit einem „Spritz“ unterstützt, bevor es am Abend ins Seerestaurant zum Essen geht.
Wir haben doppeltes Glück. Das Essen ist ausgesprochen lecker und der Regen setzt erst ein, als wir mit dem Essen fertig sind und uns bereit ins
Wohnmobil zurück gezogen haben.
Es soll noch die ganze Nacht regnen, aber morgen Mittag soll es wieder besser werden.

Wohnmobilhafen Schiedersee:

Schloss, Schieder, Park und die Emmer

 1. August in Deutschland ⋅ ☁️ 22 °C

Ich in schon der Meinung, dass wir Regen dringend brauchen. Zuhause steht die Wasserampel wieder auf gelb und mahnt die Bevölkerung zum Wassersparen. Der stetige Regen, der die ganze Nacht herunter gekommen ist, ist daher äußerst willkommen. Aber das „Herumgedröppele“, dass dann über Tag passiert, ist für nichts zu gebrauchen und behindert alle Aktivitäten . Immer wieder fängt es an, zu regen.
Die geplante Radtour um den See wird auf den nächsten Tag verschoben und wir unternehmen einen Spaziergang zum Schloss, in den Park, in das Zentrum von Schieder und an die Emmer. Der Schlosspark mit seinen alten Bäumen und das 1703 von dem Grafen Casimir zur Lippe und seinem Sohn Rudolf erbaute Barockschloss
mit seinen gekiesten Wegen wirken irgendwie aus der Zeit gefallen.
Man würde diese gepflegte Architektur und die Landschaftsgestaltung nicht gerade in einer lippischen Kleinstadt vermuten. Und doch wurde das Schloss Schieder und sein Schlossgarten bis 1918 als Sommerresidenz der lippischen Fürsten genutzt. Heute ist die Bücherei, sowie die Volkshochschule Lippe-Ost darin untergebracht und die Räumlichkeiten werden für diverse Veranstaltungen genutzt.
Derzeit befindet sich im hinteren Teil des Schlosses ein Café mit leckerem selbstgemachten Kuchen. Doch heute am Montag Vormittag sieht alles sehr geschlossen aus, einschließich der sich im Schloss befindlichen, öffentlichen Toiletten, was ich mit großem Bedauern feststellen muss.
Die finde ich dann im schräg gegenüberliegenden Rathaus.
Unter dem Stadtzentrum von Schieder, dass wir später erreichen, haben wir uns etwas mehr vorgestellt. Außer ein paar Fachwerkhäusern gibt es keine historische Altstadt. Aber an Läden und Gastronomie ist alles vorhanden, was man zum täglichen Leben braucht.


Zurück geht es quer durch den Kurpark hinunter zur Emmer.
Die Emmer präsentiert sich in einer Symphonie in Grün. Grüne Pflanzen am Ufer, aber auch grüner Belag auf dem Wasser. Der gut 60 km lange, linksseitiger Nebenfluss der Weser, fließt durch Nordrhein-Westfalen und durch Niedersachsen. Entlang der Emmer verlaufen der Emmerweg und teilweise auch die Bahnstrecke Hannover–Altenbeken. Die Züge können wir von unserem Stellplatz aus, auf der anderen Seite des Sees vorbeifahren sehen.
Die Quelle der Emmer befindet sich am Osthang des Rehberges im Eggegebirge. Der Fluss mündet bei Emmerthal in die Weser.
Der Emmerstausee oder auch Schiedersee genannt ist ein Stausee der Emmer und dient in erster Linie dem Hochwasserschutz. Aber schon relativ schnell nach dem Bau Ende der 1970iger Jahre wurde er als Naherholungsgebiet freigegeben.
Da der See durch die Sedimentablagerungen der Emmer schnell zu verlanden drohte, baute man eine Umflut. Seit dem die Emmer nicht mehr durch den See fließt, soll sich die Wasserqualität stark verbessert haben. Aber Baden ist von Seiten der Stadt Schieder immer noch nicht erlaubt. So beschränkt sich die Nutzung des Sees auf jegliche Art von Boot fahren.

Kaum sind wir zurück am Wohnmobil fängt es wieder an zu regnen. Bis in die Abendstunden hinein ist es einfach nur nass.
Aber unser gemeinsames, Abendessen, für das heute unsere Freunde verantwortlich sind, findet dann mit Abendsonne und einem herrlichen Blick auf den See statt.

Radtour um den See und Umgebung

 2. August in Deutschland ⋅ ☁️ 27 °C

Geht doch! Wir haben wieder das gewohnte Sommerwetter. Gleich nach dem Frühstück fahre ich zum Rewe einkaufen. Heute sind wir Gastgeber. Wir haben in Anbetracht des gut sortierten Rewe Marktes, darauf verzichtet frische Lebensmittel von zuhause mitzubringen. Den Einkauf fürs Essen erledige ich also daher heute mit den Rad.
Nach meiner Rückkehr geht es endlich auf die lange geplante Radtour um den Schiedersee. Doch bereits nach wenigen hundert Metern werden wir aufs Äußerste gefordert. Von dem bequemen Radweg am See geht es einen schmalen Pfad steil hinauf in den Wald, über Steine und Baumwurzeln und zuletzt müssen wir die Räder sogar über Stufen auf die höhergelegene Straße schieben. Ist das denn noch der Radweg? Kann doch niemals sein! Himmel, wie ging das nochmal mit der Schiebehilfe? Das E-Bike ist sauschwer und allein kaum den Berg hochzubekommen. Immer das Gleiche: Wenn man sie braucht, die Schiebehilfe, weiß man nicht mehr, wie es geht. Wir helfen uns gegenseitig. Oben angekommen werden an allen Rädern die Schiebehilfen gesucht und ausprobiert. Bloss, dass wir sie jetzt nicht mehr brauchen. Bis zum nächsten Mal habe ich das garantiert wieder vergessen. Ein Schild am Ende des Pfades macht uns darauf aufmerksam, dass das zurückgelegte Stück eine äußerst schwierige Radstreckea ist. Toll, daß haben wir gar nicht bemerkt😂


Aber dann wird die Strecke wieder fahrradtauglich und wir erreichen die Sperrmauer, an der ein kleiner Hafen mit Booten liegt und können auf die andere Seite des Sees wechseln. Hier haben KunststudentInnen für die Gestaltung des Ufers gesorgt und einige Mosaikskulpturen aufgestellt. Von einem Aussichtsturm kann man den ganzen See überblicken und von den dort angebrachten Infotafeln etwas über den See und die Emmer erfahren, die als kleines Flüsschen unterhalb des Sees fließt und sich dort ihren Weg gesucht hat. Zwei Ausflugslokale säumen das Ufer des Sees. Das Zweite, die Seeterrassen, fahren wir auf einen Cappuccino an.


Es ist Mittagszeit und das Servicepersonal ist fleißig damit beschäftigt Essen auszugeben und das sieht wirklich super aus. Auch die Speisekarte lässt sich sehen. Vielleicht sollten wir morgen Abend hier zum Essen hinradeln?
Als wir später das Ende des, Sees wieder erreichen, haben wir schlappe 10km auf dem Tacho. Das hätte man auch Walken können. Daher beschließen wir die Runde noch in Richtung Blomberg auszudehnen. Nur Michael reicht es. Er fährt zurück zum Platz. Wir anderen nehmen das hügelige, lippischen Bergland rund um Schieder unter die Räder. Sehr schön. Auf einer alten Eisenbahntrasse erreichen wir wieder Schieder und machen dort noch einen Schlenker zur Papiermühle Plöger, die aber nur am Wochenende besichtigt werden kann. Aber das alte Fachwerkhaus mit dem durchfließenden Mühlenbach sind durchaus sehenswert.


Zurück am Wohnmobil verbringt jeder den Nachmittag nach seinem Gusto. Ich radele dazu noch ein wenig entlang der Emmer. Gegen Abend treffen wir uns auf einen Sundowner am See und danach gibt es leckeren gegrillten Lachs. Die gierigen Wespen verscheucht der Qualm eines angezündigren Kaffeepads. Noch lange, bis sich die Nacht über den See gesenkt hat und es ganz ruhig auf dem Platz ist, sitzen wir zusammen und erzählen von früher, immerhin kennen wir uns seit fast 50 Jahren, und spekulieren auch darüber, wie die Zukunft aussehen könnte. Werden wir noch jung sein, wen wir alt sind? Nutzen und genießen wir die Tage, denn das sind die besten unseres Lebens.



Seeterrassen:
https://nordufer.de/seeterrassen/

Radtour um den See:
https://www.komoot.de/tour/868859646?ref=aso

Radtour nach Schwalenberg

 3. August in Deutschland ⋅ ⛅ 23 °C

Heute Morgen bin ich früh aufgestanden und habe meinen Kaffee mit dem Frischekick des Morgens und mit Seeblick getrunken.
Es soll heute ziemlich heiß werden. Das hatten wir doch vor 14 Tagen schon mal so extrem.
Michael klinkt sich deshalb aus der geplanten Radtour nach Schwalenberg aus.

Wir starten gegen 11.00 Uhr und es geht gefühlt nur bergauf, dazu brennt die Sonne vom Himmel.
Nein, es regnet nicht. Der Fahrtwind weht die Schweißtropfen von der Stirn auf die Arme.
Das Fahrrad-Navi will uns über eine Wiese und einen Trampelpfad schicken. Das machen wir natürlich nicht und landen promt wieder auf der Landstraße nach Schwalenberg, der wir dann folgen.
Und noch einmal geht es stramm bergauf, bis wir in der Altstadt angelangt sind. Eine kurze Verschnaufpause im Schatten muss sein. In den alten Brunnen, an dem wir auf einer Bank Rast machen, würde ich am liebsten hineinspringen. Das hügelige Lipperland hat nicht unbedingt die geeigneten Fahrradrouten für Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke.
Ich denke mit Schrecken an die geplante, mehrtägige Radtour von Rheine durch die Grafschaft Bentheim nach Holland für die zz. auch 33 Grad angesagt sind.



Nach einer angemessen Pause schieben wir die Räder auf dem Kopfsteinplaster hoch zur Kirche. Außer uns ist kaum jemand unterwegs. Kein Wunder bei der Hitze.

Kurz vor der ganz oben im Ort gelegenen Kirche stelle ich fest, dass meine Sonnenbrille verschwunden ist.
Oh, nein. Die ist gerade 4 Wochen alt und hat Gleitsicht. Ich nun wieder. Bernd bietet sich an, den Weg wieder hinunterzufahren zu unserem Rastplatz und dort nachzuschauen. Wenig später kommt er mit meiner Brille zurück, die dort auf der Bank darauf gewartet hat, gefunden zu werden. Glück gehabt!

Die wunderschön restaurierten Fachwerkhäuser strahlen regelrecht unter dem blauem Himmel im Sonnenlicht und haben ihre eigene Geschichte.



Mit Erstaunen lese ich auf der Infotafel, dass Schwalenberg früher eine Künstlerkolonie war. Die Geschichte der alten Ackerbürgerstadt Schwalenberg als Malerstadt und Künstlerkolonie beginnt bereits im späten 19. Jahrhundert, als die Kleinstadt aufgrund der Schönheit der Landschaft und der außergewöhnlichen Lichtverhältnissen zum Geheimtipp impressionistischer Landschaftsmaler wird. Künstler aus den großen Städten, wie etwa Düsseldorf oder Berlin kommen nach Schwalenberg, Sie sorgen dann mit der Präsentation ihrer Werke in den Großstädten für die Popularität Schwalenbergs, sodass es bald als „Malerstadt“ und „Malerkolonie“ bezeichnet wird.

In den Nachkriegsjahren kamen nur noch wenige Künstler in die Stadt.
Erst seit 1978 knüpfen der Landesverband Lippe und die Stadt Schieder-Schwalenberg wieder mit regelmäßigen Kunstausstellungen und Kunst-Events an die fast vergessene Tradition an, um die alte Malerstadt mit neuem künstlerischen Leben zu erfüllen.

Es ist doch erstaunlich, wie wenig man von der erweiterten Heimat weiß und wie häufig wir auf unseren Fahrten ins Umland überrascht werden von der Geschichte unserer Heimat.
Unsere Radtour führt durch Schwalenberg, weiter durch Wald und Wiesen und endlich auch mal ein längeres, Stück bergab. Den Plan weiter nach Rischenau und dann in Richtung Lüdge zurück an den See zu fahren, eine Strecke von gut 30km, geben wir angesichts der Temperaturen und der zu erwartenden Anstiege auf. Auf einer sehr schönen Strecke durch den Wald mit tollen Ausblicken auf die unter uns liegende Landschaft kehren wir mit knapp 17 km auf dem Tacho wieder zurück nach Schieder.
Dort geht es schnurstracks in die Eisdiele und danach unter die kalte Dusche zum Abkühlen.


Den Nachmittag verbringen wir relaxt im Schatten.
Erst gegen Abend schwingen wir uns wieder auf das Rad, um zu den gegenüberliegenden Seeterrassen zu kommen.
Gut, dass heute keiner fürs Essen sorgen muss. Viel ZU heiß.
Viel entspannter ist es doch, sich eine Kleinigkeit auf den Seeterrassen servieren zulassen.


Danach sitzen wir noch ein wenig vor dem Wohnmobil, bis die Nacht über dem See hereinbricht, was schon merklich früher geschieht, als vor 4 Wochen und bieten den Mücken ein leckeres Festmahl.



Unsere Radtour nach Schwalenberg:
https://www.komoot.de/tour/870224958?ref=aso

Leckeres Eis und freundlicher Inhaber ☝️
Eiscafe Venezia
https://g.co/kgs/SmBJFj

Stellplatz Dreiländereck Lauenförde

4. August in Deutschland ⋅ ⛅ 27 °C

Am Morgen geht es ans Abschied nehmen. Drei Tage haben wir zusammen verbracht, gemeinsame Unternehmungen gemacht, über unsere Reisen und die Familie berichtet, über Corona und den Krieg diskutiert, unsere neue Lebensphase durchleuchtet, Lebenseinstellungen und Gewohnheiten verglichen, kleine und größere „Wehwechen“ und Befindlichkeiten erwähnt und über das Alter und die Gesundheit spekuliert. Nicht immer haben wir dieselben Erfahrungen gemacht oder teilen dieselbe Meinung. Aber es ist toll, wenn an sich über so viele Jahre und trotz der großen räumlichen Distanz im Leben begleitet. Jetzt taucht jeder wieder in seinen Alltag, seine Verpflichtungen und Gewohnheiten ein, bis wir uns im nächsten Sommer an einem anderen Ort wieder treffen.
Wir wollen dem Treffen in Schieder noch ein, zwei Tage anhängen und haben uns für den Stellplatz im Yachthafen in Lauenförde an der Weser entschieden, in der Hoffnung und in Anbetracht des zu erwartenden heißen Tages, dort auch schwimmen zu können.


Der Morgen lässt schon ahnen, dass es heute barbarisch heiß werden wird. Auf das Frühstück wird verzichtet. Ein Kaffee tut es auch. Es sind nur knapp 60 km zu fahren und wir frühstücken dann am neuen Standort. So sind wir relativ schnell abreisebereit, allerdings nicht so schnell wie unsere Freunde. Sie starten eine gute Viertelstunde vor uns und wollen nach Volkmarsen, einer Kleinstadt im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg, die einen schönen Stellplatz haben soll.
Wir fahren die Landstraße Richtung Schwalenberg. Einen Teil davon sind wir gestern schon mit dem Rad gefahren. Dann geht es sehr spektakulär in sogar einer 180 Grad Kurve hinauf nach Rischenau. Gut, dass wir die Strecke gestern nicht mehr mit dem Rad gefahren sind. Es geht vorbei am Tal der Niete und am Köterberg nach Löwendorf.
Eine wunderschöne Strecke, die uns einen tollen Einblick vom Lipperland/ Weserbergland vermittelt. Abgerntetete Getreidefelder zeugen vom rasch voran geschrittenen Sommer. Der Zenit ist überschritten. Auf der B 239 erreichen wir Höxter mit viel wuseligem Verkehr und gesperrter Weserbrücke. Wir wechseln die Weserseite bei Beverungen und erreichen wenig später den Stellplatz im Yachthafen Dreiländereck.


Mit der Dame an der Anmeldung wird ein wenig „herumgeflachst“. Die Stellplatzgebühren halten sich in Grenzen. Für 11 Euro können wir uns einen Platz zwischen Hafenbecken und Weser suchen. In Anbetracht der Hitze ziehen uns die Stellplätze mit den Schatten spendenden Bäume magisch an. Aber Bäume und Satellit haben eine etwas zwiespältig Beziehung. Und so müssen wir den ersten Platz wieder verlassen, wegen fehlender Satellitenverbindung. Schade auch. Der war richtig schön. Einige Plätze weiter kommen wir zum Stehen. Neben uns Oma und Opa aus Paderborn auf Tour mit zwei kleinen Enkelkindern. Da gibt es gleich viel zu erzählen. Aber richtig glücklich sind sie hier nicht. Keine Bademöglichkeit, kein Spielplatz, keine anderen Kinder. Dazu die Hitze. Morgen wollen sie den Platz wechseln und nach Höxter Godelheim fahren. Dort gibt es einen richtigen Sandstrand und ein Strandbad.
Wir richten uns ein. Holen das Frühstück nach und suchen Schutz vor der immer heißer werdenden Sonne unter einem Baum, der allerdings schon zum nächsten Platz gehört. Da wir nicht baden können, aber direkt neben der Wasserentnahmestelle stehen, kühlen wir uns zwischendurch mit unserer Außendusche ab und bekommen so den heißen Nachmittag herum.
Gegen Abend gehen wir auf ein kühles Getränk in den Biergarten des Yachthafen. Unsere Nachbarn von rechts und links sind dort auch schon angelangt. Der Biergarten scheint recht familiär geführt zu werden. Ein Baby schreit und ist kaum zu beruhigen. Erst als seiner Mutter alle Essensbestellungen erledigt hat und das T- Shirt hebt, damit das Kleine trinken kann, kehrt Ruhe ein.

Wir teilen uns eine Currywurst. So richtig Hunger hat keiner von uns bei der Hitze.
Zurück am Stellplatz fahren wir unser Womo um, denn ein sehr schöner Platz mit Bäumen, Wasserblick und Satellitenempfang ist frei geworden. Das Ganze dauert keine 10 Minuten.

Wir freuen uns und genießen den Sonnenuntergang mit leiser Musik an einem der lauesten Abende dieses Sommers.


Wohnmobilstellplatz Yachthafen Dreiländereck
http://www.yachthafen-dreilaendereck.de/

Beverungen und die „Seenlandschaft“

 5. August in Deutschland ⋅ ☁️ 19 °C

Kein Schwitzen mehr heute morgen. In der Nacht hat Regen eingesetzt und die Temperaturen sind merklich gefallen. Die kühle Frische tut gut und lässt wieder durchatmen. Durch den Regen verläuft der Vormittag ganz entspannt. Erst gegen Mittag, als die meisten Regenwolken weitergezogen sind, unternehme ich eine Walking Runde durch die unmittelbare Gegend, in der es außer der Weser noch einige Seen gibt. Sie sind alle fest in der Hand von Dauercampern, die sich auf der Parzelle ihren Traum von Garten und Wochenendhaus mit viel Lust und Liebe und Geschmack erfüllt haben. Manches Mal allerdings mit weniger Geschmack und weniger Lust. Dann gestaltet die Natur nach ihren Gesetzen und holt sich die Parzelle langsam wieder.
Manche der Wochen endhäuser sind so exclusiv gebaut und angelegt, dass man dafür wahrscheinlich schon den Preis eines kleinen Einfamilienhaus bezahlen muss.

Die verschiedensten Fahnen sind an den Häusern gehisst. Von der Deutschlandfahne bis hin zur Piratenflagge flattern die bunten Stoffstücke in der Luft und teilen dem Betrachter mit, welche Einstellungen, Vorlieben oder Meinungen der Besitzer hat. Eine Eigenart über deren Sinn ich noch ein wenig nachdenken muss, denn Fahnen galten dem Ursprung nach als Symbol des Krieges und dienten in Schlachten als Orientierungspunkte. Wie soll ich das jetzt verstehen?

Ein schöner Rundwanderweg führt um die Seen. Aktiv im Wasser betätigen, dürfen sich hier allerdings nur die Fische. Für die Menschen ist Baden, Boot fahren u. Ä. verboten.

Am frühen Nachmittag nehmen wir die Räder. Der Radweg führt direkt hinter unserem Wohnmobil nach Lauenförde. Dort geht es über die Weser nach Beverungen.
Während Lauenförde, eine Gemeinde im Süden von Niedersachsen, ein wenig verschlafen herüberkommt, geht es in Beverungen wuseliger und geschäftiger zu. Beverungen ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen und sie liegt am Dreiländereck NRW-Niedersachsen-Hessen. Beverungen hat zwar einige sehr schön restaurierte Fachwerkhäuser, aber nicht eine so geschlossene Altstadt wie Hameln, Rinteln oder Höxter.
Auf dem Rathausplatz ist heute ein kleiner Markt aufgebaut. Vor allem Biobauern vermarkten hier direkt ihre Erzeugnisse.

Im Café Feldmann kehren wir auf Kaffee und Kuchen ein.
Drinnen sorgt die Wärme der vergangenen Tage für stickig Luft. Wir entscheiden uns für draußen. Auch nicht die beste Idee. Wir haben sofort interessierte, gelb-schwarzgestreifte Mitesser und der Verkehr der sich durch den Ort wälzt, macht es auch nicht gemütlicher.

Danach streifen wir kreuz und quer durch die Beverunger Gassen bis wir wieder am Fährhaus an der Weser angekommen sind, in dessen Nähe wir unsere Räder geparkt haben.

Für den gut 4 Km entfernten Beverunger Skywalk kann ich Michael nicht mehr begeistern. Dann eben beim nächsten Mal.


Auf dem Rückweg fallen uns die vielen Apfelbäume am Radweg auf. Ob die schon schmecken? Wir nehmen ein paar mit. Für einen kleinen Apfelkuchen wird es reichen.

Inzwischen sind die meisten Wolken verschwunden und die Sonne ist wieder da. In der Abendsonne fahre ich mit dem Rad noch zum Axelsee und schau mir dort die Plätze an der Weser und am See an. Ein kleiner gemütlicher Campingplatz mit vielen Dauercampern. Allerdings sieht es auch hier schlecht mit Baden aus.

Heute Abend ist es zu kühl um lange draußen zu sitzen und so verziehen wir uns sehr zum Verdruss der hier anwesenden Mücken frühzeitig ins Wohnmobil.

Altes Fährhaus Beverungen, Biergarten direkt an der Weser:
https://m.facebook.com/100957851475173/

Beverungen Skywalk und Hannoverschen Klippen
https://www.beverungen.de/de/tourismus-freizeit…

Camping Axelsee. Kleiner Camping mit einigen Touristenplätzen direkt an der Weser:

http://www.axel-see.de/ferienplaetze.html

Alles hat ein Ende… Heimfahrt

 Gestern in Deutschland ⋅ ☀️ 14 °C

Gestern haben wir beschlossen bereits heute nach Hause zu fahren, denn noch einen Tag in Lauenförde wollen wir nicht bleiben und an einem Samstag für einen Tag einen Platz zu suchen, bringt es auch nicht wirklich. Zumal es für mich am Freitag wieder los geht. Dann ohne Wohnmobil sonder mit dem Rad auf eine mehrtägige Tour. Und in knapp 3 Wochen starten wir bereits auf große Kroatientour.
So lassen wir uns das Frühstück, die Brötchen gibt’s jeden Morgen auf Bestellung an der Anmeldung, noch einmal unter blauem Himmel mit Blick auf den Hafen schmecken, bis wir dann so langsam zusammenräumen und gen Heimat starten.
Dazu müssen wir die Strecke nach Höxter und Schieder noch einmal zurückfahren, bevor es dann nach Lemgo und über den Ostwestfalendamm zur A2 geht.


Die Fahrt durch das sommerliche Weserbergland ist malerisch. Gelbe Stoppelfelder unter einen blauen Himmel mit Schäfchenwolken. Auf sanften Hügeln grasen Schafe und Kühe. Das Weserbergland zieht sich beidseitig entlang der Weser zwischen Hannoversch Münden und Porta Westfalica. Fachwerk und Weserrenaissance, Burgen und Schlösser, aber auch die eindrucksvolle Landschaft mit den sanften Hügeln und der ruhig dahinfließenden Weser zeichnen die Mittelgebirgsregion aus. Eine wirklich schöne Gegend, die es lohnt entdeckt zu werden.


Wie heißt es doch gleich? „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute ist so nah!“