Die Niederlande im Frühling, nicht nur wegen der Tulpen ein reizvolles Reiseziel. Ich habe einmal in meinen eigenen Aufzeichnungen recherchiert und ein paar Informationen zusammengestellt. Da wir häufig in den Niederlanden unterwegs waren/sind, werde ich auch in folgenden Posts einige unserer Lieblingsplätze vorstellen.
Übrigens ein guter Stellplatzfinder, und das nicht nicht nur für die Niederlande, ist die App Campercontact.
Noch vor wenigen Jahren waren die Niederlande bei Wohnmobilisten oft als zu teuer, zu reglementiert verschrien; musste man doch trotz autarken Mobils den Campingplatz aufsuchen. Nicht selten berichteten Wohnmobilfahrer, die es doch gewagt hatten frei zustehen, dass sie sogar in der Nacht von niederländischen Ordnungshütern mit dem Hinweis auf den nächsten Campingplatz strikt des Platzes verwiesen wurden. Solche Aktionen führten nicht gerade dazu, die Beliebtheit des sonst so camperfreundlichen Landes zu steigern
Auf den niederländischen Campingplätzen wird den Gästen eine Infrastruktur vom Feinsten geboten, die sich die Betreiber natürlich auch bezahlen lassen. Sprich die niederländischen Campingplätze gehören nicht gerade zu den Billigsten.
Seit dem aber die Niederländer das Wohnmobil für sich entdeckt haben, sprießen die Wohnmobilstellplätze in allen holländischen Provinzen wie Pilze aus dem Boden.
In den Niederlanden, ein von Grachten und Kanälen durchzogenes Land, die auch ein Dorado für Bootsfahrer jeglicher Couleur sind, gibt es daher in vielen Orten einen Jachthafen. Was lag also näher, als für die Wohnmobile in den Jachthäfen eine Bleibe zu schaffen und die dort bereits vorhandene Infrastruktur wie Wasser-, Stromanschlüsse und Sanitäreinrichtungen auch von den Kapitänen der Landstraße nutzen zu lassen. Heraus gekommen sind dabei Wohnmobilstellplätze, deren Ausstattung, Lage und Preis das Herz jedes Wohnmobilfahrers höher schlagen lässt.
Man muss nicht unbedingt an die holländische Nordseeküste oder an das IJsselmeer fahren, um am Wasser stehen zu können. Wasser in jeglicher Form findet man in den Niederlanden fast überall.
Für Wohnmobilisten, die Ruhe suchen und die es etwas ländlicher mögen, sind die Stellplätze der niederländischen Vereinigungen VECABO und SVR, die richtige Anlaufstelle. Vecabo, (Kamperen op het platteland) und SVC(Stichting Vrije Recreatie) sind Vereinigungen, in denen sich Bauern, Privatleute, Gärtnereien, etc. zusammengefunden haben, die gegen ein geringes Entgelt oder eine jährliche Spende, Listen bzw. Kataloge mit Adressen ihrer Mitglieder herausgeben. Außer den Adressen der Stellplätze sind darin auch Leistungen und Preise verzeichnet. Diese Stellplätze werden auch als Mini- oder Midicamps bezeichnet. Man erkennt sie unterwegs an dem schwarzgrundigen Piktogramm auf dem unter einem Dach, Zelt, Wohnwagen und Bett abgebildet sind.
Die Stellplätze in den Midi -und Minicamps kosten in der Regel zwischen 10 € und 15 € (auf den Inseln auch etwas mehr) und bieten zur VE immer auch Strom, Sanitärgebäude, oft auch Küche, Wickelraum, Gemeinschaftsräume, Waschmaschinen usw.
Ein Wochenend- Tripp nach Holland lohnt sich immer, auch wenn man nicht wie wir in der Nähe der niederländischen Grenze wohnt.
Sei es um über die Märkte zu schlendern, die in fast allen Städten am Wochenende abgehalten werden oder durch die Wohnviertel mit den gepflegten Gärten zu spazieren. Oder um mal wieder kräftig in die Pedale zu treten und die gut ausgebauten Radwege zu nutzen, die garantiert nicht bergauf führen. Zu kämpfen ist allenfalls mit dem Wind, der mal wieder gerade aus der Gegenrichtung kommt.
Der aktive Wohnmobilfahrer kann joggender, walkender oder skatender Weise die Recreatie Parcs erobern, die zur Erholung der Stadtbewohner angelegten Parks und Grünflächen, Der glückliche Besitzer eines Paddel-, Ruder- oder Motorbootes hat noch dazu die Möglichkeit, über die vielen Kanäle und Grachten zu schippern und die Landschaft vom Boot aus zu erkunden. Freizeitspaß auf jeder Ebene.
Ein kleiner Wermutstropfen, der in dieses so attraktive Reiseland fällt, sind die Lebenshaltungskosten, die deutlich über dem deutschen Niveau liegen. So gemessen an einer Kugel Eis, für einen Euro und mehr -oder für das morgendliche Brötchen für das in der Regel über 0,50€ zu bezahlen sind. Auch das Essen gehen in einem der zahlreichen Restaurants mit den vielfältigen Angeboten gehört nicht gerade zu den billigsten Freizeitvergnügen. Den Besuch eines Pannekoken-Hauses sollte man sich deshalb aber nicht entgehen lassen.
Alternativ dazu bieten aber die niederländischen Supermärkte eine Fülle von frischen Lebensmittel oder vorgefertigten Gerichten, die es in dieser Auswahl in Deutschland nicht immer so zu finden gibt. Auch der Bummel über die Märkte, die nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch z.B. frischen Fisch anbieten, den man gleich vor Ort gebraten direkt aus der Pfanne verspeisen kann( z.B Kibbelinge), erweitet den Speiseplan des Womofahres gut und günstig. Und was wäre Holland ohne Käse. Ob auf dem Wochenmarkt, im Supermarkt oder in den speziellen Käseläden, die Auswahl ist groß und vor allem lecker. Nicht zuletzt lässt sich ein Besuch der Niederlande mit einem gezielten Einkauf von Blumen und Pflanzen in einem der großen Pflanzencenter oder auf den Märkten, sowie der Kauf von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten verbinden, die wiederum deutlich billiger als in Deutschland sind. Zu einem guten Kurs kann man diese Dinge auch auf einen Streich gleich hinter der Grenze in den so genannten Grenzläden erstehen. Mehr Informationen zu den Niederlanden gibt es unter dem folgenden Link.