Blomberg 26.12.2021

-3 Grad

Marktplatz mit Rathaus in Blomberg

So….Weihnachten ist fast geschafft. Alles ist harmonisch und zur Zufriedenheit aller abgelaufen. Und heute, am 2. Feiertag, sind alle Kinder wieder weg.
Nach dem letzten gemeinsamen Frühstück packen auch wir daher unser Womo, um für ein paar Tage über den Jahreswechsel auf Tour zu gehen. Es juckt richtig wieder. Fast 8 Wochen hat das Womo in der Werkstatt gestanden, damit der Kühlschrank repariert werden kann, der uns im Herbst bei unserer Frankreichfahrt kaputt gegangen ist. Aber der Kühlschrank ist immer noch defekt. Erst war die Platine nicht lieferbar, dann war es die Falsche und dann bekamen wie die Aussage, dass es die Platine nicht mehr gibt, weil es bei Dometic inzwischen schon ein Nachfolgemodell gibt. Wir müssten einen Neuen einbauen lassen. Kostenpunkt 2700 Euro ohne Einbau. Super! Danke! Dabei funktioniert der Kühlschrank tadellos, lässt sich nur nicht auf Gas oder 12 Volt umstellen, weil der kleine Umschalter auf der Platine kaputt ist. Ein Artikel, der nur wenige Cent kostet. Und alle Welt redet von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Scheint aber noch nicht überall angekommen zu sein. Jetzt fahren wir halt wieder auf Plätze, wo wir einen Platz für den Stromstecker finden.
Im neuen Jahr werden wir uns dann auf die Suche nach einem Elektroniker machen, der uns den Umschalter auf der Platine auslötet.
Aber nun sind wir endlich unterwegs, lassen Weihnachten hinter uns und sind gespannt, wie die Situation auf den Stellplätzen aussieht.
Das Losfahren geht dieses Mal nicht ganz ohne Probleme, denn es steht ein Auto direkt hinter dem Womo auf der anderen Seite unserer schmalen Anliegerstraße. So kommen wir nicht heraus. Aber rechtzeitig vor unserer Abfahrt findet sich der Besitzer des Fahrzeugs.

Wer parkt da nur hinter dem Womo?


Über Silvester haben wir vorsichtshalber einen Platz auf dem Stellplatz in Holzminden reserviert, weil wir uns mit 2-3 anderen Wohnmobilisten dort treffen wollen. Bis zum heute wussten wir nicht, ob es überhaupt wegen Corona klappen würde. Aber die Stellplätze scheinen geöffnet zu bleiben.
Heute geht es aber zunächst erst einmal nach Blomberg. Ein kleines Städtchen mit hübscher Altstadt und einem ansprechend aussehenden Stellplatz in der Nähe der Altstadt.
Der Stellplatz in Blomberg ist schnell gefunden. Ein einzelnes Wohnmobil steht bereits auf dem kostenlosen Platz. Die Parzellen sind sehr großzügig bemessen. Strom gibt es für 50 Cent von der Stromsäule. Auch eine moderne VE Station ist vorhanden…..und es gibt ein kostenloses Wlan.

Stellplatz in Blomberg


Wir besetzen eine Parzelle und machen es uns gemütlich.
Als Michael die automatische Sat-Anlage betätigt, ist es mit der Gemütlichkeit vorbei. Die Schüssel fährt zwar aus, aber danach ist die Anlage tot. Michael ist stinksauer und schwört, nie wieder Wohnmobil zu fahren und sich lieber eine Ferienwohnung zu nehmen, weil er ständig irgend etwas reparieren muss. Doch der Fehler ist schnell lokalisiert und liegt eher am Wetter, als am Womo. Die Schüssel ist eingefroren, und beim Versuch sich auszurichten, ist die Sicherung im Steuerungskasten herausgeflogen. Wo war gleich die Sicherung für die Sat.-Anlage? Hinter der Kühlschrank-Blende wird mein Mann fündig. Passende Sicherungen haben wir sogar dabei. Jetzt können wir die Schüssel wieder einfahren und auf Tauwetter warten. Wie gut, dass es hier kostenloses Wlan gibt, so können wir streamen. Der zweite Feiertagabend ist gerettet. Zumindest für Michael und seine Bedürfnisse.
Nachdem alles wieder im grünen Bereich ist, einschließlich meines Michaels, mache ich mich dick verpackt auf, zu einen Stadtbummel. Keine 50 m entfernt vom Stellplatz liegt ein Lidl. Für Brötchen morgen früh ist also gesorgt.


Die kleine Altstadt ist ca 300 m entfernt und hat viele schön renoviert Fachwerkhäuser. Heute, am 2. Weihnachtsfeiertag, sind die meisten Lokale geschlossen, die Läden sowieso. Nur wenige Menschen sind bei dem kalten Wetter mit Schnee und Graupelschauer unterwegs und die Stadt wirkt fast ausgestorben. Die evangelische Klosterkirche in der Nähe von Rathaus und Markt nimmt man erst auf den zweiten Blick als Kirche wahr. Es ist eine Hallenkirche ohne Turm, auf deren Steinmauern Fachwerkgibel sitzen. Dafür ist von der ehemaligen Kirche St.Martin schräg gegenüber nur noch der Martini-Turm vorhanden. Dessen Glockengeläut zwischendurch erklingt.

Fachwerkhäuser prägen die Altstadt von Blomberg


Blomberg hat sogar eine Burg. In der Burg ist heute ein Hotel und Restaurant untergebracht. Ganz in der Nähe in einem kleinen Park, dem Schweigepark, gibt es eine Aussichtsplattform, von der man weit ins Blombergerbecken schauen kann. Bei klarem Wtter bis zum Hermansdenkmal oder zum 5 km entfernten Schiedersee.

Eingang zum Schweigepark
Auf der Aussichtsplattform im Schweigepark


Es ist wirklich empfindlich kalt. Nach einer Stunde bin ich richtig durchgefroren und freue mich auf einen heißen Kaffee im Wohnmobil.
Auf dem Rückweg werde ich von einer jungen Frau angesprochen, die mir „fröhliche Weihnachten“ wünscht und mir im Anschluss noch Infos etwas über den Ort gibt. Wie nett.
Im warmen Wohnmobil mache ich es mir dann gemütlich und werde bei Kaffee und den Resten unserer Festagstorte wieder warm. Inzwischen schneit es sogar.
Am Abend gehen wir ins Adria Restaurant, das ganz in der Nähe ist. Wir haben Glück und es gibt noch 2 Plätze für uns, ganz in einer Ecke, denn wir waren uns nicht unbedingt sicher, ob wir wegen der Corona Ansteckungsgefahr hineingehen sollten. Aber so etwas abseits, ist es für uns ok. Das Personal ist sehr freundlich und das Essen mega lecker und wirklich zu empfehlen. So haben wir doch relativ entspannt den Rest von Weihnachten herum bekommen.