Holzminden Stadt der Düfte

28.12.2021

Holzminden/ Tünneckenhagen,

Seit heute Vormittag sind wir auf dem Mobilcamp in Holzminden. Dort hatten wir für 3 Mobile reserviert. Die Fahrt über die gut 30 Kilometer lange Strecke von Blomberg nach Holzminden führt durch die Ausläufer des Eggegebirges und durch das Weserbergland. Eine schöne Fahrt, wenn auch das feucht- kalteWetter heute eher ein trostlosen Bild der ansonsten eigentlich tollen Landschaft zeichnet.

unterwegs zwischen Blomberg und Holzminden

Die Anmeldung im Mobilcamp erfolgt ganz unproblematisch. So macht es dem neuen Pächter scheinbar auch nicht so viel aus, dass ich von den gemeldeten drei Mobilen eins stornieren und ein anderes wahrscheinlich stornieren muss. Wir sollen auf den Platz gegenüber, auf den ehemaligen Sportplatz fahren. Dort ist noch reichlich Platz. Für die noch zu erwartenden Mobile unser Gruppe sollen wir Pylonen setzen. Wir reservieren zwei Plätze neben uns.
Beim Spaziergang über den Platz sehen wir, dass noch einige Stellflächen auf dem Hauptplatz frei sind. Wären wir allein, hätten wir sogar noch direkt an der Weser einen Stellplatz bekommen. Silvester gibt es keine Feier hier auf dem Platz und es dürfen auch nicht mehr als 10 geimpft Personen zusammenstehen. Das wussten wir aber schon vorher. Der Stellplatz hat Duschen und Toiletten, V+E sowieso, und es gibt sogar Gasflaschen, falls das Gas ausgehen sollte. Gegenüber der große Edeka Laden sorgt dafür, dass niemand verhungern muss. Wir stehen ganz in der Nähe der Weserbrücke.

Stellplatz Mobilcamp Holzminden
Auf der Weserbrücke

So bin ich später in wenigen Minuten in der Altstadt. Hier in der Fußgängerstraße ist natürlich mehr los als in Blomberg, aber die beschauliche und durchgängige Fachwerkbebauung in Blomberg hat mir besser gefallen.

Fußgängerzone Holzminden

Doch ich soll in Sachen Fachwerk noch auf meine Kosten kommen. Biegt man rechts von der Fußgängerzone in den Tünneckenhagen, dann meint man die Zeit hätte stillgestanden. Ein krummes und schiefes Fachwerkhaus schmiegt sich an das Nächste. Selbst die schmale Straße könnte mit ihrem unebenen und rutschig Kopfsteinpflaster, noch das Mittelalter überlebt haben.

Tünneckenhagen
Tünneckenhagen

Am Johannismarkt, an den ich gelange, finden sich außer vielen Autos, der Markt ist inzwischen Parkpkatz, auch noch zwei sehr schön restaurierte Häuser, u.a. das Tillyhaus.

Tillyhaus

Neben den Informationen über das Tilly-Haus entdecke ich eine andere interessante Sache: Eine Duftstation. Es gibt sogar eine Stadtführung, um die Düfte in der Stadt zu entdecken.
Beim Deckel heben strömt kräftiger Kamilleduft in meine Nase. Kamille erinnert mich zu sehr an verkorksten Magen oder einen Infekt, als das ich ihn als angenehm empfinden könnte.

Duftststion am Johannismarkt

Einen Flyer zum Duftrundgang kann man Downloaden.

Am Marktplatz

Während ich auf dem Marktplatz den Schlittschuh laufenden Kindern auf der Eisbahn zu sehe, werden rundherum bereits die Buden des Weihnachtsmarktes abgebaut. Hier erreicht mich auch die Nachricht, dass auch das 2 Mobil unserer Gruppe ausfallen wird. Gut, dass sich Marion und Hans noch für Holzminden entschieden haben, sonst wären wir wohl allein an Silvester. Obwohl allein muss man auf einem Platz wie Holzminden nicht bleiben, wenn man es nicht will.
Inzwischen hat es angefangen zu regnen. Nicht unbedingt die besten Vorraussetzungen für eine Stadtentdeckung. Ich flüchte in einen Laden. Als ich mein Impfzertifikat zeigen will, interessiert sich niemand dafür. Hier in der Altstadt Holzminden sind wir in Niedersachsen und da gelten die normalen 2 G Maßnahmen plus FFP2 Maske, das Mobilcamp auf der anderen Weserseite unterliegt den Vorschriften NRWs, also Maske, Impfzertifikat und seit heute auch 2 G + in Hallenbäder usw. Da soll noch jemand durchfinden.

Fotoshooting mit dem Zeitungsleser

Ich laufe hinunter zum Weserufer. Dort gibt es einen Duftgarten und eine weitere Duftstation. Die beiden aufgestellten Figuren laden zum Fotoshooting ein.

Obdachloser unter der Brücke

Auf dem Weg zur Treppe, die auf die Brücke führt, entdecke ich das traurige andere Ende unser Gesellschaft: ein Obdachloser hat unter der Brücke sein Quatier aufgeschlagen und seine Habseligkeiten um sich verteilt. Keine verlockende Vorstellung bei dem nass-kalten Wetter dort zu campieren.

Kaffeetrinken im Wohnmobil

Im Wohnmobil angekommen, weiß ich mal wieder Wärme und Geborgenheit zu schätzen.
Dagmar ruft an, ob wir für Silvester evtl noch ein oder zwei Stellplätze freihalten können. Können wir, die Pylonen stehen noch. Dagmar und Andreas stehen mit ihrem Wohnmobil noch in Willingen. Dort ist alles überfüllt auf Stell- und Campingplätzen. Sie stehen auf einem Parkplatz. Nicht so optimal.
Wenig später bekommen wir die Nachricht, dass Hans und Marion vor dem Mobilcamp stehen. Ich hole sie dort ab und zeige den reservierten Platz. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken haben wir einiges zu erzählen. Dabei stört uns auch der heftige Regen nicht, der herunter kommt. Wir sitzen im Trocknen. Abends bei einem kurzen Spaziergang über den Platz bestaunen ich die Lichter und Weihnachtsbeleuchtung, mit denen einige der Wohnmobile geschmückt sind.