Räder, Moor und viele Kraniche

 21. Oktober in Deutschland ⋅ ☁️ 13 °C

Bereits um 8.00Uhr sind die ersten Stimmen bei den Mobilen zuhören. Bettdecke über den Kopf ziehen und weiter schlafen. Aber so richtig klappt das nicht, wenn sich draußen schon etwas tut. Also Kaffee kochen und zurück ins Bett und Michael schon mal vorschicken. Der kommt Freude strahlend mit der Brötchentüte: “ Hab‘ schon Brötchen geholt,“ sagt er und schwenkt die Tüte. Von wegen. Die Brötchen hat Rolf, der Frühaufsteher, geholt und Hans hat sie uns vor die Tür gelegt.
Während Michael Frühstück macht, genieße ich den ersten Kaffee im Bett. Es klopft. Es ist Hans und es geht um die heutige Radtour. Der Vorschlag vom kleinen Aussichtsturm zum großen Aussichtsturm im Moor zu fahren und mit etwas Glück Kraniche zu beobachten hört sich doch gut an.
Nach dem Frühstück sieht man kleine Gruppen zusammen stehen. Es wird gefachsimpelt, nachgefragt und gleich am motorisierten Objekt nachgeschaut und vorgeführt.


Um 10.30 Uhr startet die spontane Radtour zu den Aussichtstürmen im Moor.
Inzwischen sind bereits 11 Wohnmobile der Gruppe vor Ort und die Radgruppe ist dementsprechend groß. Heute werden noch 4 weitere Mobile erwartet. Zwei davon haben sich spontan nachgemeldet. Doch der Platz ist zum Wochenende ausgebucht. Wer hätte das gedacht, im Oktober, mitten auf dem platten Land. Da müssen wir wohl etwas zusammenrücken.
Die Radtour geht durch eine wunderschöne herbstliche Moorlandschaft. Die Strecke vom kleinen zum großen Aussichtsturm ist eher ein Wanderwege und mehr für MTB Räder geeignet.
Vom großen Aussichtsturm haben wir einen tollen Blick über das Moor und können wirklich eine Schar Kraniche rasten sehen.

Die Große Zeit der Kranichbeobachtungen findet in den Moorniederungen zweimal statt.
Tausende von Kranichen ziehen auf ihrem Weg von Skandinavien nach Südwesteuropa wieder über die Region.
Im Frühjahr fliegen sie aus ihren Überwinterungsgebieten in Spanien, Frankreich und Nordafrika in die Brutgebiete nach Skandinavien, Finnland, ins Baltikum, nach Polen und in Teile Russlands. Im Herbst kehren sie in die Mittelmeerregion zurück.
Während des Herbstzuges sind die Moorniederungen wesentlich stärker besucht als im Frühjahr.

Mit dem Monat Oktober treffen die ersten Trupps ein. Anfang Dezember ziehen die letzten Kraniche aus der Region ab.
Das Rasten der Zugvögel zieht natürlich auch viele Vogelbeobachter ins Moor. Es gibt sogar einen kleinen Stellplatz bei einem Bauern kurz vor dem großen Aussichtsturm für die Vogelbeobachter

Da die Gruppe nicht mehr so gern über Schotterstrecken und Moorwege fahren möchte, ist das nächste Ziel Wagenfeld. Ein Teil der Gruppe fährt vorher allerdings zum Stellplatz zurück, der andere nach Wagenfeld in ein Café. Auf dem Rückweg können wir mehrere große Schwärme Kraniche am Himmel sehen und deren Rufen hören.



Am frühen Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen zwischen den Mobilen. Der Regen, der ab 14.00 Uhr kommen soll, macht, bis auf ein paar Tropfen, einen großen Bogen um den Stellplatz und so können wir bis zum späten Nachmittag draußen sitzen. Es ist längst nicht mehr so kalt wie gestern. Morgen soll es sogar richtig warm werden.

Abends geht es wieder in den Lokschuppen zum Essen.