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Mit dem Wohnmobil im Frühling nach Spanien
Jetzt sind es nur noch knapp 2 Wochen bis es endlich losgeht. Nach Spanien. In den Süden. In den Frühling. MIt dem Wohnmobil. Und das Ganze mit fast 8 Wochen Zeit. Davon haben wir seit vielen Jahren immer geträumt. Im Schuldienst beschäftigt zu sein, beschert zwar einiges an Ferien, aber leider nicht gerade dann, wann man gerne möchte. Im Frühling standen uns bisher „nur“ zwei Wochen in den Osterferien zur Verfügung. Über Ostern sind immer alle unterwegs und 14 Tage sind einfach zu wenig, um mit dem Wohnmobil in den Süden von Spanien zu kommen. Bis an die Costa Brava haben wir es trotzdem in den letzten drei Jahren schon geschafft. Weiter bis Barcelona sind wir aber nicht gekommen. Und dazu benötigten wir die Hälfte der uns zur Verfügung stehenden Tage für Hin-und Rückfahrt. Da war halt der Weg das Ziel. Klar, man hätte die Strecke auch in knapp zwei Tagen „abreißen“ können, aber mit Bleifuß durch das schönen Burgund, durch Luxemburg oder Deutschland, das ist nicht unser Ding. Dafür sind wir zu neugierig auf die Orte und Städte, die auf dem Weg liegen. Wir haben auf dem Weg in den Süden immer Neues entdeckt und auch der Erholungswert kam dabei nicht zu kurz.
In den Sommerferien mit mehr zur Verfügung stehende Zeit, war es uns einfach zu heiß, zu voll und zu teuer, um nach Spanien, Italien, Kroatien usw. zu fahren. Zwei Mal haben wir es probiert. Einmal für drei Wochen Sardinien und einmal für eine Rundreise über den Peloponnes. Und jedes Mal haben wir gesagt: “ Nicht noch einmal bei der Hitze. Da fahren wir noch einmal zu einer anderen Jahreszeit hin.“ Aus der geplanten Rundreise wurde mehr ein Stellplatz-Hopping , um von einem Schatten in den nächsten zu kommen.
So suchten wir das Abenteuer, die Erholung und das intensive Kennen lernen eines Landes mehr im Norden, Osten oder Westen. Schweden, Dänemark, Polen, Tschechien, das Baltikum oder die französische Atlantikküste sagten uns im Sommer mit ihrem Klima weitaus mehr zu.
Aber den Süden im Februar, März und April zu erleben, schwirrte in den ganzen Jahren immer in unseren Köpfen herum.
Nun ist es wirklich so weit. Aber bis wir endlich starten können, sind noch einige Vorbereitungen nötig. Zunächst einmal muss das Wohnmobil aus dem Winterschlaf geholt werden. Es hat ein Saisonkennzeichen bis März, das wir aber bereits jetzt im Februar umgewandelt haben, in ein „Immer fahrbereit….wann geht’s los? „Nummernschild. Nun muss das Wohnmobil noch zur „Vorsorgeuntersuchung“ in die Werkstatt und bekommt nach achtzigtausend Kilometern einen neuen Zahnriemen und ein paar Kleinigkeiten mehr.
Wieder Zuhause steht ihm ein ausführlicher Frühjahrsputz bevor. Die Gardinen werden gewaschen, die Schränke, noch gähnend leer, ausgewischt, Geschirr und Töpfe einmal durch die heimische Spülmaschine gejagt, Kleinigkeiten repariert und neue Ideen, die uns bei den letzten Fahrten gekommen sind, umgesetzt. Dann werden die vor dem Winterlager herausgenommen Dinge, wie Konserven, Gewürze, Putzmittel, Drogerieartikel, usw., die die Grundausrüstung bilden und immer an Bord sind, wieder eingeräumt.
Dann kommt für mich das Schwierigste: Welche Kleidung soll mit? Wir fahren schon so lange Wohnmobil und eigentlich sollte ich es wissen, dass ich gar nicht so viel benötige, zumal wir ja unterwegs waschen werden, aber trotzdem stapeln sich die Klamotten wieder hoch im Wäschekorb und entlocken Michael die Bemerkung: Das willst du doch wohl nicht alles mitnehmen? Das sind doch mindestens 30 kg.“ „Na, dann bin ich doch absolut im Rahmen. Jeder Fluggast darf 30 kg Gepäck mitnehmen. 22 kg im Koffer und 8 kg im Handgepäck und in der Business Class sogar noch mehr“, entgegne ich, „und mit dem Wohnmobil zu verreisen, ist doch mindestens so was wie Business -Class, oder ?“ Dabei überlege ich, mit wie viel Kilogramm so Männer spezifisches Urlaubsgepäck, wie z.B. Werkzeug, wohl zu Buche schlägt. Allerdings spätestens beim Einräumen verlangt die Kapazität der mir zur Verfügung stehenden Schränke, eine Auswahl und Entscheidung.
Beim Einpacken der Lebensmittel bin ich viel entspannter. Zu gern schlendern wir unterwegs über die Märkte und decken uns mit regionalen Spezialitäten ein oder durchstöbern die riesigen Supermärkte nach Ausgefallenem oder Besonderheiten. Aber trotzdem muss wieder ein Grundstock an Lebensmittel eingeräumt werden.
Wieder mit dabei sind die „Rote Paula“ unsere Vespa und „Max und Moritz“. So habe ich unsere beiden neuen E-Bikes getauft. Sie haben gemeinsam einen Platz auf dem Anhänger und stehen inzwischen schon gut gesichert in ihren Schienen. Auch eine dritte Gasflasche hat im Anhänger ihren Platz, denn wir werden wohl mehr Gas verbrauchen in dieser Zeit, als in den zwei Flaschen im Gasfach sind. Auf dem Hänger ist auch noch Platz für eine Flasche, die wir später in Spanien kaufen werden. Der notwendige Adapter zum Umstellen auf spanisches Gas ist auch schon besorgt.
Auch im Haus muss noch einiges für eine mehrwöchige Abwesenheit vorbereitet werden. Michael hat einen Fachberater von der Kriminalpolizei eingeladen, der kostenlos Tipps zum Sichern des Hauses gegeben hat. Vieles davon haben wir schon intuitiv gemacht. Der beste Schutz ist immer noch ein aufmerksamer Nachbar. Nichts desto trotz haben wir wichtige und wertvolle Dinge im Schließfach der Sparkasse deponiert.
Michael hat noch eine geniale Idee, wie der Platz in der Garage des Wohnmobils besser ausgenutzt werden kann. Er besorgt sich Aluminiumschienen und Plastikboxen. Zusammen mit der Jalousienplatte von unserem Campingtisch ergeben sie ein weiteres Staufach, auf dem dann die Campingmöbel liegen.Unter den Campingmöbel findet jetzt, geordnet in Boxen, noch das eine oder seinen Platz.
Während sich Michael sein vorgezogenes Geburtstagageschenk einbauen lässt, ein neues Autoradio mit Internet und Googlemaps-Navigation, lerne ich seit vier Wochen Spanisch.Mit der App Duolingo macht es richtig Spass und meine grauen Gehirnzellen, die eigentlich gedacht haben, sie könnten sich nun ausruhen, werden täglich gefordert.
Inzwischen ist es Samstag. Das Wohnmobil ist gepackt. Alles ist Abreise bereit. Jetzt sorgt der Corona Virus überall für Panik. Aber wir versuchen uns davon nicht beunruhigen zu lassen. Was mich weitaus mehr beunruhigt sind die Meldungen in den diversen Foren über überfüllte Stell-und Campingplätze. So hatten wir uns das eigentlich nicht gedacht, wenn wir außerhalb der Saison fahren. Hoffentlich fahren jetzt wegen dem Corona Virus in Italien nicht alle Wohnmobile, die eigentlich Italien als Ziel hatten, auch noch nach Spanien. Morgen früh geht es los und wir wollen uns unsere Vorfreude durch solche Informationen nicht nehmen lassen. Espana en Primavera ….darauf freuen wir uns.