Tag 25 Arès -kleine Stadt am Bassin d‘ Arcachon

 

 

 

 21. September in Frankreich ⋅ ⛅ 18 °C

 

 

 

Unser Standort: Camping La Cigale 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt sind wir seit ein paar Stunden 180 km weiter südlich in dem kleinen Ort Arès.
Arès liegt am Becken von Arcachon und zwar genau gegenüber von Arcachon, am nördlichsten Punkt des Dreiecks.
Es ist bereits 11.00 Uhr, als wir das Camp im Meschers verlassen. Egal, wie wir es auch drehen und wenden, wir brauchen morgens 1 1/2 bis 2 Stunden vom Aufstehen bis zum Zündschlüssel umdrehen, wenn wir weiterfahren wollen. Aber wir haben ja Zeit. Uns drängt ja niemand. Und Hektik ist etwas, was man bei der Abreise nicht unbedingt braucht, denn dann sind Fehlern vorprogrammiert. Eine nicht verriegelte Schublade ist da noch einer der harmlosen Fehler.
Auf der D 143 geht es auf einer relativ schmalen Straße durch Wiesen, Sonnenblumen- und Weinfelder und durch kleine Orte. Die Weinfelder werden immer mehr und flankieren dann beidseitig die D 730, die wir in Richtung Bordeaux fahren.
Die Fähre über die Gironde haben wir aus Kostengründen gecancelt.
Bordeaux umfahren wir auf der N 10, die wahnsinnig voll ist. Wie ein Moloch quält sich der Verkehr über die Brücken der beiden Mündungsflüsse Dordogne und Garonne. Endlich liegt Bordeaux hinter uns und wir können auf die D 213 abbiegen. Dann folgt ein Kreisel nach dem anderen. Unsere gute Mathilde(Navi) hat schon Fuseln am Mund von der dauernden Ansage, dem Kreis an der zweiten Ausfahrt zu verlassen. Michael schimpft und sagt: „Wenn die nicht gleich den Mund hält, ziehe ich den Stecker.“ Aber auch auf der D 106 mühen wir uns weiter durch unendlich viele Kreisel.
Inzwischen sind die Weinberge verschwunden. Die sanft geschwungene Landschaft mit den Rebstöcken ist einer patten Heidelandschaft gewichen. Violett blüht die Heide auf dem sandigen Boden unter Kiefern am Straßenrand. Wir fahren in Richtung Cap Ferret, biegen aber vorher in den kleinen Ort Arès ab. Hier haben wir uns einen kleinen Stadtcamping ausgesucht, der aber noch geschlossen hat, als wir um 13.30 Uhr vorfahren. Wir nutzen die Zeit, um uns schon einmal einen Platz auszusuchen. Auch dieser Camping ist bereits relativ gut frequentiert. Aber wir finden noch ein schönes Plätzchen.
Inzwischen hat die Sonne auch die meisten Wolken vertrieben und es ist merklich wärmer geworden.
So gibt es heute ein Picknick mit leckerem Käse, Wurst, Melone, Trauben, Oliven und Baguette vor dem Wohnmobil und zum Nachtisch ein kleines Nachmittagsschläfchen in der Sonne.
Aber dann juckt es mich doch, wenigstens einen Erkundungsgang durch den Ort und zum Strand zu machen. Unterwegs fallen mir wieder Pflanzen auf, die hier „wild wachsen“, und in Deutschland höchstens im Topf oder im Treibhaus gedeihen.
Arès ist eine typische französische Kleinstadt. Der Ortmittelpunkt ist die Kirche, um die sich Läden und Gastronomie angesiedelt haben.
Es gibt sogar ein kleines Chateau, das in in einem Park liegt. Am Strand steht der Tour d‘ Arès, ein alter Wachturm. Aber so genau kann ich das nicht erkennen, denn der Turm ist völlig verhüllt. Nur Christo kann ich nirgendwo entdecken. Der sitzt wahrscheinlich auf einer Wolke über dem Turm.
Was auch durch Abwesenheit glänzt, ist das Wasser. Das hat sich ziemlich weit zurückgezogen und ich schaue stattdessen auf Wiesen mit kleinen Seen dazwischen.
Ich begrüße es trotzdem, in dem ich den Anleger weit hinauslaufe und mich ein wenig zu den plätschernden Wellen setze.
Am Strand weist ein Schild die Richtung zum „Ovniport.“ Was um alles in der Welt ist das? Bevor ich dahin laufe, gehe ich erst einmal zum Touristbüro und hole mir Rad- und Wanderkarten von der Umgebung. Statt zu den mysteriösen „Ovniport“ zu suchen, mache ich lieber einen ausgedehnten Strandspaziergang.
Als ich zurück zum Wohnmobil komme, ist es schon relativ spät und Michael relativ hungrig. Nichts ist schlechter zu ertragen als hungrige Männer. Aber diesem Zustand kann schnell Abhilfe geleistet werden.
Nach dem Abendessen ist die Welt wieder in Ordnung und ich weiß jetzt auch was ein Ovniport ist:
Ovniport ist der Name für einen Landplatz für
für nicht identifizierte Flugobjekte und damit einer der merkwürdigsten Orte, die es in der Region gibt. Und das in dem kleinen friedlichen Arès.
Morgen müssen wir unbedingt schauen, was für Flugobjekte dort bereits gelandet sind…..und zum Cap Ferret wollen wir fahren…..und …..morgen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 26 Cap Ferret, Villages ostrèicole, Strand

 

 

 

 22. September in Frankreich ⋅ ☀️ 19 °C

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wetter wie aus dem Bilderbuch, strahlend blauer Himmel und frische Meerluft. Ideale Voraussetzungen für eine erlebnisreiche Rollertour aufs Cap mit einem Abschluss an einem der großen Strände.
Nach dem Frühstück geht es los. Da wir davon ausgehen, dass auch der „kleine Hunger“ mit auf Tour gehen wird, haben wir unser kleines Picknickköfferchen mit Getränken und leckeren Dingen aus dem Kühlschrank gefüllt.
Es ist noch ziemlich frisch, als wir starten, aber das ändert sich später schnell.
Vom Camping aus geht es auf die immer stark befahrene D3 und weiter über die D 106 auf die Landspitze. Die D 106 ist die einzige Durchgangsstraße und führt bis zum „Pointe Belvedère“. Schon bald taucht rechter Hand das Becken von Arcachon auf, mit in der Sonne flimmernden Wasser und kleinen weißen Booten. Links saust ein Grüngürtel aus Kiefern und Heide an uns vorbei, durch die Wander- und Radwege führen. Der Radweg über das Cap ist ausgezeichnet und so sind viele Radfahrer bei dem tollen Wetter unterwegs. Leider auch viele Autos, die sich besonders in den Orten wie Claoey, le Jaquets, Petit Piquey, Le Canon und L’Herbe knubbeln und ein Stop- and- Go verursachen. Meine Güte ist hier viel los. Dabei ist nicht einmal Wochenende. Ich glaube, ich wiederhole mich, aber ich muss es wieder anbringen: „Wie sieht das hier bloß in der Hauptsaison aus.“ Da geht dann wohl nichts mehr.
Beim „Super U“ in Claquey ist ein Markt aufgebaut. Wir halten und schauen uns das aktuelle Angebot in der Markthalle und den Ständen an. Etwas fürs Auge. Nicht unbedingt etwas fürs Portemonnaie. Wir fahren weiter. Ab L‘ Herbe wird der Verkehr weniger und wir können die Fahrt zum „Pointe du Cap Ferret “ richtig genießen. Noch ist dort wenig Betrieb und wir lassen uns von dem sagenhaften Blick über die Dünenlandschaft auf den Atlantik und die gegenüberliegende „Dune de Pilat“ gefangen nehmen. Es führt ein Wanderweg durch die eingezäunte Dünen, dem wir auch ein kleines Stück folgen. Aber wo ist der Leuchtturm? Irgendwie war ich davon ausgegangen, hier den Leuchtturm des Caps zu finden. Kein Leuchtturm in Sicht. Der steht an einer ganz anderen Stelle, wie uns Google Maps auf unsere Anfrage hin verrät. Zurück zum Roller und schon geht es auf Leuchtturmsuche. Wir haben den richtigen Zeitpunkt für die Aussichtsstelle erwischt gehabt, denn es kommen uns bei der Abfahrt richtige Heerscharen an Radfahrern entgegen. Sogar zwei Reisebusse mit Touristen sind auf dem Weg zum Cap.
Wir sind dann mal weg und suchen den Leuchtturm. Den haben aber schon sehr viele andere vor uns gefunden und so wird es heute nichts mit einer Turmbesteigung, denn zum Schlange stehen, habe ich keine Lust.
Uns steht der Sinn viel mehr nach Strand und Wellen, die auf der anderen Seite des Caps zu finden
sind.
Unterwegs habe ich ein Hinweisschild zu einem „Village ostrèicole“, gesehen. „Das wird wohl eine Art Fischerdorf sein“, überlege ich. Fast wären wir an der Einfahrt vorbei gefahren. Wir parken. Autos, Motorräder und sogar Räder haben keinen Zutritt. Es ist wirklich ein Dorf aus kleinen Hütten, aber es ist ein Austerndorf. Viele der Hütten haben kleine Terrassen oder Veranden und bieten frische Austern mit Wein aus der Region an. Es ist wirklich nett, durch die schmalen Gänge zu schlendern, die mit Blumen geschmückt oder voller Austernkörbe, Matten usw. stehen. Wie gut, dass die Sonne scheint, da sieht sogar das Gerümpel in den Ecken wildromantisch aus. Später finde ich heraus, dass hier auf dem Cap jeder Ort sein eigenes Austerndorf hat. Wer Austern und Meeresschnecken mag kann in den „Cabanes“ günstig und in einem ungewöhnlichen Ambiente essen.
Gerne hätten wir uns auch auf eine der Terrassen gesetzt, aber hier gilt Verzehrpflicht. Nur etwas zu trinken, wird nicht akzeptiert. Aber der Besuch eines Austerndorf ist trotzdem wirklich empfehlenswert.

 

Für uns geht es weiter an den „Plage du Grand Cohot“. Dafür fahren wir noch einmal gut 10 km durch eine wunderbare Kiefern- und Heidelandschaft. In der es nicht nur wunderbar nach Kiefern duftet, sondern es gibt hier auch unzählige Wander- und Radwege. Sogar an die Wohnmobile hat man gedacht und kurz vor dem Strandaufgang einen Stellplatz/Parkplatz für Wohnmobile
unter den Bäumen angelegt. Wir parken den Roller und gehen durch die Dünen, unserer Picknickkörbchen im Gepäck.
Ein grandioser Blick erwartet uns auf dem Dünenkamm. Der blaue Atlantik mit den großen Wellen und der weißen Brandung, eingerahmt von blauem Himmel und weißem Sand. Toll. Einfach nur toll. Wir suchen uns einen Platz im Sand, schauen den Surfern zu, die durch die Wellen gleiten und freuen uns über diesen wunderschönen Tag. Der kleine Hunger meldet sich und fragt, wann es denn endlich was zu essen gibt? Das Picknick im Sand hat so seine Tücken. Es knirscht ein wenig beim Essen.
Danach muss ich wenigstens mit den Füssen etwas in die Wellen. Die sind aber so unberechenbar und schon sind die aufgekrempelten Hosenbeine nass.
Es ist Nachmittag, als wir von unserer Cap -Erkundung zum Wohnmobil zurückkommen und uns im Schatten bei einem Kaffee erst einmal etwas erholen müssen.
Später fahre ich mit dem Rad noch einmal an den Strand von Arès, denn dort muss es den Ovniport geben, jenen mysteriösen Landeplatz für nicht identifizierte Flugobjekte. Und siehe da, dort am Strand steht doch wirklich eine „fliegende Untertasse“ . Wer hätte das gedacht.
Und noch etwas anderes entdecke ich: Arès hat auch ein kleines Austerndorf. In den Cabanen kann man nicht nur Austern essen, sondern es gibt auch Crevetten, und das für einen wirklich kleinen Euro. Schade, dass wir morgen weiterfahren. Aber wir wollen die kommenden Schön-Wetter-Tage auf einem Platz verbringen, der etwas näher am tollen Atlantikstrand liegt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 27 Moliets- et- Maa/ Cote d‘ Argent

 

 

 

 23. September in Frankreich ⋅ ☀️ 20 °C

 

 

 

Unser Standort: Camping St. Martin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein strahlender Tag erwartet uns wieder. Die Temperaturen sind über Nacht ziemlich in den Keller gegangen. Die Grundtemperatur liegt heute Morgen bei grad mal 12 Grad. Doch die Sonne wird das schnell ändern.
Während ich den Platz bezahle, hat Michael schon allein das Wohnmobil gedreht und den Hänger angekoppelt. Das hat er drauf, denn wirklich viel Platz ist meist nicht dafür da.

 

So verlassen wir unter freundlichem Winken der netten Dame von der Rezeption, die im übrigen ausgezeichnet deutsch spricht, den Platz . Wir kreiseln uns über die D 3 auf die D 5 und fahren weiter auf der A 63 Richtung Süden. Auf der A 63 sind sehr viele LKWs unterwegs, die es nicht scheuen, uns auch mal von rechts zu überholen oder sich über alle drei Spuren ein Rennen zu liefern.

 

Unser Ziel ist heute der Camping St. Martin in Moliets-Et-Maa an der „Cote d’Argent“ gut 150 km weiter südlich. Das Wetter soll bis Sonntag noch so toll bleiben und so wollen wir 2-3 „Strandtage“ einlegen und meinen Geburtstag morgen entspannt vor Ort und nicht „on the road “ feiern.
Von der A 63 fahren wir auf die D 42 und schon beginnt der „Navi Terror“. Während Mathilde( Navi) uns durch den Ort „Castes“ schicken will, macht das eingebaute Navi mal wieder einen Aufstand wegen unseres Gewichtes über 3,5 t.
Da es in Richtung „Centre Ville“ geht, sehe uns schon in einer Gasse stecken bleiben. Aber alles heiße „Navi-Luft“. Nicht mal ein Verbotsschild können wir entdecken.
Schwieriger wird es wenig später, als alle Navis uns auf die D 374 schicken wollen, aber dort ein großes Schild mit „Route Barrèe“ steht. Die Ersatzstrecke ist kein Zuckerschlecken für Womo und Fahrer. Aber da wissen beide noch nicht, dass das Ganze heute noch steigerungsfähig sein wird.

 

Auf der D 642 normalisiert sich alles wieder und wir können sogar ein wenig die Fahrt durch den verwunschenen Kiefernwald mit den großen Farnen genießen.
In Moliets et Maa wird es dann wieder belebter. In Supermärkten, Tankstellen und Bars herrscht geschäftige Betriebsamkeit.

 

Wenig später haben wir das Gefühl, mitten in eine Touristenstraße zu steuern. Rechts und links Läden, Restaurants, Bars und am Ende der schmalen Einbahnstraße können wir schon den Sand vom Strandübergang sehen.
Ob wir hier noch richtig sind? Aber zurück geht eh nicht. Wir fahren weiter zwischen den Badewilligen, Strandbesuchern und Ladenguckern. Genau an der Stelle, an der es nicht mehr weiter geht, liegt rechts die Zufahrt zum Camping St. Martin.
Etwas unglücklich hängt unser Womo samt Hänger vor der Schranke auf dem Hügel. Schnell angemeldet, damit sich die Schranke öffnet und wir auf etwas ebenerem Terrain zum Stehen kommen.

 

Das Gebiet ist riesig und einige der Plätze hat mir die Dame in der Rezeption schon durchgestrichen. Zu sandig für Wohnmobile.

 

Wir machen uns zu Fuß auf den Weg und das war eine gute Entscheidung. Im Bereich direkt hinter der Düne hat sich ein Völkchen aus Zeltern, Kastenwagen- und Bullifahrern zusammen gefunden. Fast alles Surfer. Kein Platz für uns. Zu laut und viel zu viel Sand.
Ich will es mal zusammenfassen. Wir laufen fast eine Stunde kreuz und quer über den Platz. Die Plätze, die in Frage kämen, sind bereits besetzt, bei den anderen erzählen tiefe Spuren im Sand, von den verzweifelten Versuchen, den Platz aus eigenem Antrieb wieder zu verlassen. Dazu kommen nett gemeinte Erzählungen von deutschen Wohnmobilfahrern (Wir hören nach vielenTagen nur unter Franzosen, mal wieder deutsche Worte) wie sie selbst festgesessen haben und mit dem Trecker wieder herausgezogen worden sind.
Der Sand ist das eine, wenn auch das größte Problem, ein anderes ist es überhaupt zwischen den Bäumen mit dem Gespann einen Platz anfahren zu können.
Endlich haben wir einen Platz entdeckt, der ganz geschottert, dafür aber ziemlich schräg ist, aber dafür sogar Wasser am Platz hat. Nur, wie kommen wir überhaupt darauf? Der Weg ist so eng und schmal und voller Bäume.
An diesem Tag ist Michael mein Held. Er hat das Wohnmobil samt Hänger durch die Bäume und Hecken buxiert, ohne das auch nur ein Streifen von den Ästen entstanden ist. Das war Millimeterarbeit. Dann steht es und zwar schon abfahrbereit, denn der Hänger kann dran bleiben.

 

Nur unser Wohnmobil wundert sich später, dass seine Vorderräder in der Luft schweben. Mit Auffahrkeilen hätten wir hier keine Chance gehabt.

 

Dann kommt der gemütliche Teil. Campingmöbel heraus und die frische Meerluft bei einem Kaffee genossen und die ganzeAktion noch einmal Revue passieren gelassen.
Das Meer lockt, zumindest mich. Während Michael sich noch ein wenig auf dem so schweißtreibend erkämpften Platz ausruht, laufe ich die Dünen hoch, die bereits auf dem Campingplatz beginnen und schaue auf einen unendlich scheinenden, weißen Strand und auf den blauen Atlantik, dessen große Wellen regelrecht an den Strand donnern.
Ich will mit den Füßen ein wenig in den Wellen herumplanschen und fotografieren. Die Wellen haben solche Kraft, dass ich dabei ziemlich nass werde und vor Schreck einen meiner Schuhe fallen lasse( Gott sei Dank nicht mein Handy, denn dann wäre es mit den Reiseberichten abrupt vorbei). Dem Schuh muss ich ordentlich hinterher spurten, sonst wäre er weg gewesen. Ich setze mich in den Sand und beobachte ein wenig das Umfeld. Die Klientel ist eine ganz andere, als bisher erlebt. Ganz viele junge Menschen, auch Paare mit ganz kleinen Kindern, und nur wenige ältere Menschen.
Baden ist nur in einem Bereich von 300 m erlaubt. Alles andere ist Surfgebiet.

 

Irgendwann muss ich mich richtig vom Strand losreißen, vom Meer, dem sanften Wind und der Sonne. Ich könnte hier noch stundenlang sitzen und die Wellen beobachten. Aber ich will mich noch ein wenig in der Umgebung umschauen.
Es sind doch einige Touristen da. Die Bars, Restaurants und Läden hoffen noch auf Umsatz, aber die leeren Regale im Supermarkt zeigen schon das Ende der Saison an.

 

Später, als ich mit Michael noch einmal zum Strand gehe, ist Flut und die Wellen kommen noch ein Stückchen höher.
AlleTagesgäste sind weg. Die Parkplätze haben sich geleert und es ist merklich ruhiger geworden.
Auf der Suche nach einen Sundowner, finden wir auch eine „Kleinigkeit“ zu essen.
Der Tag war schon aufregend heute und wir beschließen ihn ganz entspannt im Wohnmobil. Denn ohne Sonne wird es sehr schnell kühl und frisch. Wir haben ja auch schon Ende September.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 28 Anniversaire au bord de la mer

 

 

 

 24. September in Frankreich ⋅ ☀️ 21 °C

 

 

 

 

 

 

 

 

Eigentlich gibt es heute nicht ganz so viel zu erzählen. Aber dafür ist doch viel zusammen gekommen.
Beim Aufwachen habe ich mich gefreut, heute an einem schönen Ort Geburtstag zu haben, frei von irgend welchen gesellschaftlichen Zwängen. Und ich bin dankbar dafür, dass wir die Möglichkeit haben, so zu reisen, Land und Leute kennen zu lernen, und dabei auch noch gesund und fit zu sein, etwas, was in unserem Alter auch nicht selbstverständlich ist.

 

 

Den Morgen und Vormittag habe ich damit zugebracht, die Glückwünsche zum Geburtstag zu lesen und mich dafür zu bedanken. Es ist schon toll, wenn man so viel Wertschätzung entgegengebracht bekommt. Sogar von Menschen, die man gar nicht persönlich kennt.
Und es hat mich ungemein erstaunt, wieviel Bekannte und weniger Bekannte unsere Reise auf Facebook verfolgen und die Berichte lesen. Es wäre super, wenn jeder, der liest auch ein kleines Feedback zurück lassen würde. Das motiviert zum Weitermachen.

 

Und dabei berichte ich schon seit bestimmt 20 Jahren über unsere Wohnmobilreisen auf meinem Blog.

 

Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich, außer in meinem öffentlichen Reisetagebuch, auch direkt in FB schreiben soll, bin aber jetzt total überrascht und erfreut von der positiven Resonanz und auch von den Tipps und Anregungen, die wir bekommen haben.

 

Klar, wenn man etwas öffentlich macht, muss man auch mit negativen Kommentaren leben können, aber Negatives habe ich bisher nicht erlebt.

 

Dem einen oder anderen ist es vielleicht zu viel Text. Aber dann muss man halt drüber scrollen.
An der Stelle vielleicht noch mal zu der Intention, die hinter den Reiseberichten steht:
Schreiben, das bedeutet für mich, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen. In meinen Reisetagebüchern möchte ich den Leser gern mit auf die Reise nehmen und ihn am Tagesablauf, an Stimmungen, Ideen und Begegnungen, Eindrücken teilhaben lassen.

 

Aus den Reisetagebuch entsteht später ein Reisebericht, der überarbeitet mit Links und Infos in meinem Blog erscheint.

 

Aber zurück zu dem heutigen Tag. Eigentlich hatte ich mir gewünscht, den Sonnenaufgang am Strand zu erleben, wie vor zwei Jahren im Baltikum. Das war ein so magischer Moment.
Michael meinte darauf nur :“Können wir gern machen, aber die Sonne geht nicht über dem Meer hier auf. “ Stimmt! Da war doch was! Dann eben den Sonnenuntergang.

 

Bevor wir an den Strand gehen, besorge ich noch etwas Kuchen. Geburtstagskuchen gehört für uns nun mal dazu. Und da ich schon mal unterwegs bin, schaue ich mir gleich den Ort
Moliets-Et-Maa an. Der scheint in tiefer Mittagsruhe zu liegen. Dann entdecke ich auf dem Platz an der „Rue de Bastide“, kleine Restaurants mit einer guten Karte. Dort gehen wir heute Abend essen.
Am Strand ist richtig was los. Es ist Freitagnachmittag und Tagesgäste, Kurzurlauber und Wochenendler bringen der Gastronomie und den Läden in der Nachsaison noch einmal Umsatz.
Das Wasser kommt, „Marée haute“, und die Wellen sind unglaublich. In der Brandung werden wir richtig nach vorn geschleudert, während das zurückfließende Wasser die Füße nach hinten wehzieht. Mehr als einmal schlagen die Wellen über meinen Kopf zusammen. Aber es macht wahnsinnig Spaß.
Die Surfer stürzen sich mit ihren Brettern in die Wellen. Das kostet ordentlich Kraft.
„Das ist doch mal eine andere Art Geburtstag zu feiern“, denke ich. Anstatt auf- und ab zu tischen, genieße ich die Wellnessbehandlung von Sonne, Wind, Sand und Meer.

 

Auf dem Rückweg vom Strand genehmigen wir uns einen Geburtstagsdrink auf einer der Terrassen am Strandaufgang. Es wird doch viel deutsch um uns herum gesprochen. Das sind wir von unseren anderen Standorten nicht gewohnt.

 

Zurück am Wohnmobil kommt eine junge Frau aus einem Mobilhome gegenüber mit einer Melone. Sie möchte sie uns schenken, weil sie morgen abreisen. Wie nett.

 

Abends gehen wir in das kleine Lokal, „L‘ Anthier“ , das ich am Morgen entdeckt habe. Wir sind früh dran. Die meisten Restaurants öffnen erst um 19.00 Uhr. Und so sind wir mit die Ersten, denn wir wollen doch noch den Sonnenuntergang sehen. Essen und Getränke sind top und der Besitzer kommt noch mit einem kleinen Geschenk um die Ecke, als er mitbekommt, dass ich Geburtstag habe.
Nur leider…….die Sonne ist ohne uns untergegangen, und wir bekommen später am Strand nur noch die letzten rosa Streifen zu sehen. Morgen ist auch noch ein Tag und vielleicht haben wir dann Glück.