Dinkelsbühl

Tag 1

 19. März in Deutschland ⋅ ⛅ 5 °C

Unser Stellplatz: P5 Larrieder Straße, Dinkelsbühl

Stellplatz Dinkelsbühl

Das herrliche Frühlingswetter heute morgen feuert unser Reisefieber richtig an. Wir freuen uns auf die erste Etappe unserer Italienreise.

Das meiste ist in den Tagen vorher schon erledigt worden und so können wir gegen 10.00 Uhr den Hänger ankoppeln und den Haustürschlüssel umdrehen. Auf geht’s nach Bella Italia.

Hänger ankoppeln

Bereits nach wenigen Kilometern streiten sich die Navis.
Unsere Mathilde hat 200 km mehr in der Anzeige und will uns über Köln lotsen. So ein Quatsch. Unser erstes Etappenziel für heute ist Dinkelsbühl und das liegt in gerader Linie an der A7.

Aber Mathilde, das haben wir schon mehrfach bemerkt, macht so etwas nicht ohne Grund. Die Auflösung bringt Google Maps, das von einem Stau und Vollsperrung der A7 zwischen Melsungen und Fulda berichtet.

Wir ignorieren Mathildes Umgehungsroute, (die hat sie wohl nicht mehr alle: 200 km Umweg bei den Dieselpreisen) und fahren wie geplant.

Eine gute Entscheidung, denn auf der A33 kurz vor Kassel wird die Vollsperrung aufgehoben und der Stau hat sich verringert.

Kein Platz zum Parken

Bevor wir auf die A7 fahren, wollen wir noch eine Pause machen, weil Fahrer-Pipi und Stau nicht gut zusammen passen. Da erleben wir dann wieder das bereits bekannte Spiel, einen passenden Parkplatz für unser Gespann zu finden, denn die LKWs, die heute nicht auf der Bahn sind, blockieren alle größeren Parkflächen. Beim dritten Versuch kommen wir zum Stehen.

Weiter geht es danach auf der A7. Die schöne Landschaft der Kasseler Berge kann nur ich wirklich genießen. Michael hasst es, diese Strecke mit dem Wohnmobil zu fahren.

Kurz vor Kirchheim erreichen wie dann den Stau. Wir benötigen eine knappe halbe Stunde, um uns durch Stau und Baustelle zu quälen.

Im Stau

Die Fahrt führt weiter ohne größere Probleme auf der Autobahn entlang schöner und bekannter Orte wie Volkach mit der Mainschleife, Kitzingen oder Rothenburg ob der Tauber.
Das heißt , so ganz problemlos ist die Fahrt an manchen Stellen, vor allem auf den Brücken nicht, denn es weht eine steife Brise.

Das Wetter bleibt dabei aber sonnig und frühlingshaft bis ca. 30 km vor unserem Etappenziel Dinkelsbühl. Plötzlich ziehen Wolken auf und kurze Zeit später regnet es und in dem Regen verstecken sich sogar einzelne Schneeflocken. Was soll denn das?
Ein Kälteeinbruch in Form eines Wolkenbandes.

Wir haben uns den Stellplatz P5 am Rand der Altstadt von Dinkelsbühl ausgesucht.
Als wir gegen 16.00 Uhr ankommen, ist der offizielle Platz bereits voll.
Nun ja, es ist Wochenende, allerdings noch keine Saison.
Auf dem P5 ist das Parken von Wohnmobilen auch auf den PKW Plätzen erlaubt, wenn man ein 24 Stunden-Ticket für 6 Euro zieht.
So stehen wir wenig später und können sogar Strom bekommen.
Der Stellplatz kostet, wie geschrieben, 6 Euro inklusive V+E, Strom kostet extra.
Der Kassenautomat zeigt sich wenig kooperativ. Letztendlich kann ich ihm aber ein Ticket abluchsen.

Stellplatz P5 Larrieder Str. Dinkelsbühl

Inzwischen ist der Regen Geschichte und die Wolken machen der Sonne und blauem Himmel Platz. Nur der eisige Ostwind will einfach noch nicht verschwinden.
Und so muss ich mich wirklich so warm wie möglich einpacken, um dem mittelalterlichen Städtchen einen Besuch abzustatten. Ich habe nicht gedacht, dass ich Handschuhe und Schal benötigen würde, aber sie würden mir, hätte ich sie eingepackt, in den nächsten 1 1/2 Stunden gute Dienste leisten.

Nach wenigen Metern komme ich zum Rothenburger Tor, einem der Stadttore. Ein besonders schönes Bild in der Spätnachmittagssonne bietet der neben dem Tor liegende Rothenburger Weiher. Das Rothenburger Tor mit Weiher, Faulturm und Parkwächterhäuschen bilden zusammen einen der malerischsten Winkel der Stadt.
Am Stadttor kann ich einen QR Code ausmachen, der mich auf einen virtuellen Stadtrundgang weiterleitet.

Virtuelle Stadtführung Eine schöne Idee
Durch das Tor kann ich schon die ersten bunten Häuser der ehemaligen Reichstadt sehen.
Was für eine entzückende Stadt. Ein Haus schöner als das andere. Und auch die Gastronomie mit ihren Angeboten, einfach köstlich. Wir müssen unbedingt noch einen Tag bleiben, um uns morgen alles anzuschauen. Heute ist es schon zu spät.


Dann erreiche ich das Münster St. Georg, erbaut 1448 bis 1499 . Das Münster gilt als eine der schönsten Hallenkirchen Deutschlands.
Beim Besuch zünde ich eine Kerze an für den Frieden, und für alle, die unter Krieg und Verfolgung leiden müssen.

Das trutzige Wörnitztor, das ich als nächstes erreiche, ist das älteste der vier Dinkelsbühler Tore, das einzig erhaltene aus der ersten steinernen Mauer, die die Stadt schützend umgaben.

Wörnitztor

Der „Kältetropfen“ macht die Stadtbesichtigung doch recht ungemütlich und so verschlägt es mich langsam durch die Brauereistraße mit dem „kleinen Haus“ und der Brauerei wieder zurück zum Wohnmobil zum Aufwärmen.
Morgen soll es bis 16 Grad werden. Da macht das Ganze sicher mehr Vergnügen.

Der Stellplatz/Parkplatz hat sich inzwischen zusehens gefüllt.
Wir machen es uns für den Rest des Tages im Wohnmobil gemütlich.

Frühlingsanfang in Dinkelsbühl

Tag 2

 20. März in Deutschland ⋅ ☀️ 11 °C

Stellplatz Larriederstr. Dinkelsbühl P5

Ich bin früh wach heute Morgen. Um sechs Uhr schaue ich nach, ob die angekündigten Sonne wirklich da ist. Ist sie natürlich nicht, sondern sie kündigt sich mit einem rosarotem Streifen am Horizont an. Sonnenaufgang ist erst später.
Da ich nun mal wach bin, denke ich über unsere Italienreise nach. Dabei kommt mir ein uralter Schlager, den ich auf dem Zehn- Platten-Wechsler meiner Eltern als Dreikäsehoch gehört und mitgesungen habe in den Sinn. „Zwei kleine Italiener“! Genau! Ob es den wohl noch gibt? Ich inspiziere Spotify. Nun ja…….das Lied gibt es noch immer…… und Michael ist dann auch wach und hat den ganzen Tag einen Ohrwurm.

gut verpackt auf Sightseeing-Tour

Das Wetter entwickelt sich phantastisch. Und wir sitzen sehr, sehr früh am Frühstückstisch.
Heute geht Michael auch mit in die Stadt. Auch er ist begeistert von der schönen Altstadt, die sich zu Recht die schönste Altstadt Deutschland nennen darf.

Ich glaube, genauso begeistert ist er aber auch von den Essensangeboten, die so richtig nach seinem Geschmack sind.

Überall finden wir auch den Dinkelsbühler Karpfen auf der Speisekarte. In den Monaten mit „r“ ist Erntezeit für den „Dinkelsbühler Karpfen“. Dann werden die umliegenden Weiher abgefischt. Früher gab es unzählige Weiher rund um Dinkelsbühl. Die Teiche formen auch heute noch die Landschaft. Die Teichwirtschaft gibt es in Dinkelsbühl seit einem Jahrtausend.
Vom Karpfen ist seit 1341 die Rede. Nach altem Recht bekam jeder Bürger einen etwa zweipfündigen Karpfen als „Bürgerfisch“ von der Stadt umsonst.
Michael allerdings schielt mehr nach Zwiebelbraten, Fränkischer Bratwurst und Schäufele.

Speiseangebote vor dem Eingang : Dinkelsbühler Karpfen

Was für ein Unterschied in der Stadt zu gestern. Die bunten Häuser leuchten in der Sonne. Die Menschen strecken die Gesichter der Sonne entgegen. Die Temperaturen machen dem Frühlingsanfang alle Ehre.

Weg zum Segringer Tor

Wir laufen zum westlichen Stadttor, dem Segringer Tor. Von hier aus können wir einen Blick in den Stadtgraben werfen.
Im weiteren Verlauf kommen wir auch zum Marktplatz. Von April bis September findet hier mittwochs und samstags Wochenmarkt statt.

Kaffeepause

Wir kehren auf einen Kaffee im Biergarten des Gsthauses zur Sonne ein und reservieren auch gleich einen Tisch für den Abend. Ein weiser Entschluss wie sich später zeigen soll.


An der Bude mit der Fränkischen Bratwurst kommt Michael allerdings dann nicht vorbei. Während er seine „Würstel“ isst, kommen wir mit einem heimischen Paar ins Gespräch, die sehr interessiert am Reisen mit dem Wohnmobil sind und uns fragen, wohin wir fahren wollen. Es ist schon ein tolles Gefühl sagen zu können, dass wir gen Süden unterwegs sind und dafür einige Wochen Zeit haben.

Fränkische Bratwurst

Über unseren Köpfen fängt es an zu klappern. Ein Storchenpaar hat mitten in der Stadt auf einem Dach sein Nest bezogen.

Gegen Mittag sind wir zurück am Wohnmobil, das einen neuen Platz bekommt und wir genießen die fast sommerliche Sonne im Liegestuhl.

Sonnenbad

Mit dem Fahrrad fahre ich am Nachmittag durch die Stadt. Das schöne Wetter hat unzählige Besucher angelockt. Alle Freiluftplätze sind besetzt und auch am Stadtgraben und an der Wörnitz sind viele Spaziergänger und Radfahrer unterwegs.
Die Radtour nach Walkmühle zum Walkweiher macht richtig Spaß bei dem herrlichen Wetter.

Am Abend geht es in das Gasthaus zur Sonne zum Essen. Gut, dass wie reserviert haben. Gut, dass wie reserviert haben, denn bereits um kurz vor 18.00 Uhr sind alle Plätze besetzt. Das spricht für eine gute Küche, was wir wenig später bei Zwiebelrostbraten und Tafelspitz selber feststellen können. Als wir fertig sind und zum Wohnmobil gehen ist es bereits dunkel und die Altstadt wirkt mit der abendlichen Beleuchtung wie aus dem Jahrhundert gefallen, wären da nicht die Autos

Abends in Dinkelsbühl