Laveno und die Eremo di St.Catherina

Tag 7

 25. März in Italien ⋅ ☀️ 17 °C

Unser Standort: Camping Ispar

Die Fähre legt ab

Wer hat heute Morgen schon die Berge geklaut? Statt eines tollen Bergpanoramas begrüßen uns nur ein paar Schemen am Horizont. Schönster Sonnenschein, um 9.00 Uhr schon 14 Grad, aber die Berge liegen im Dunst.
Ist das nun ein gutes oder schlechtes Wetter- Zeichen?
Da die Sonne bis Mitte nächster Woche laut Wetterbericht ununterbrochen zur Verfügung stehen soll, gehe ich mal davon aus, dass es ein Zeichen für gutes Wetter ist.

Heute wollen wir mit der
“ Roten Paula“ ein Stück am Lago Maggiore entlang fahren.
Die Seestraße gehört uns am Vormittag fast allein. Es ist herrlich und gar nicht kalt, wie ich anfangs befürchtet habe. Der Lago bietet uns immer neuen Ausichten. Wirklich schade, dass die Berge sich heute so zieren.
Die Badeorte wie Piano, Arolsen, Celina, uns Cerosolo erwachen gerade aus dem Winterschlaf. Überall wird fleißig gewerkelt, geputzt und gestrichen. Ostern naht. Ab dem ersten April fängt so etwas wie Vorsaison an.
Laveno-Mombello, unser erstes Ziel heute, ist der touristische Ort überhaupt am östlichen Ufer des Lago Maggiore. In der Vergangenheit machte sich Laveno-Mombello als wichtiger Standort der Keramik- und Porzellanindustrie einen Namen.  Heute erinnert das Porzellanmuseum noch daran.

Wir finden einen Parkplatz für die „rote Paula“ im Fährhafen. Hier laufen halbstündig die Fähren zum gegenüberliegenden Ufer des Lago aus und verbinden Laveno-Mombello und Intra -Verbania. Die Fahrt dauert 20 Minuten und kostet 3-4 Euro. Auch Fahrzeuge werden transportiert. Das „Biglietto“ kann vor Ort gekauft, aber auch online erworben werden.

Hafen

Wir bummeln bei herrlichem Sonnenschein entlang der Uferpromenade mit den Laubengängen, Skulpturen und Bänken und beobachten die Fähre beim Auslaufen. Das Panorama, dass der Lago Maggiore hier mit den Schnee bedeckten weißen Gipfeln des nahe gelegenen über 4.600 Meter hohen Monte Rosa-Massivs bietet, ist sagenhaft und erscheint fast ein wenig unwirklich.
Den allerbesten Ausblick am Lago Maggiore aber soll man vom Gipfel des Monte Sasso del Ferro, dem Hausberg von Laveno-Mombello haben.

Gern wäre ich mit der Seilbahn in einer der bequemen Zwei-Personen-Gondeln hinauf gefahren. Aber das ist nichts für meinen Mann und allein macht das keinen Spaß.

So geht es weiter durch die kleinen, engen Straßen der Altstadt. Hier kommt kaum Sonne hin und dementsprechend kühl ist es dort.
Die Glocken der Chiesa prepositurale dei Santi Filippo e Giacomo, eine von den unzähligen Kirchen in Laveno, kündigen die Mittagszeit an. Zeit für eine kleine Kaffeepause. Doch die Tische auf der Promenade am See sind so nett für das „Cena“, das Mittagessen gedeckt, dass wir uns entschließen auch eine Kleinigkeit zu essen.

Das Angebot fürs Mittagessen überzeugt. Für 13 Euro gibt es zwei Gänge zur Auswahl sowie Wasser, Wein und Brot. Innerhalb der nächsten halben Stunde sind alle Plätze besetzt. Die meisten Italiener essen zwischen 13 und 14 Uhr zu Mittag, und es ist für gewöhnlich die Hauptmahlzeit des Tages. Das Mittagessen besteht aus zwei Gängen – Pasta als ersten Gang und Fisch bzw. Fleisch als zweiten Gang.
Da es die Menükarte nur auf italienische gibt, lass ich mich etwas überraschen. Leckere Pasta mit Fischsauce und Fritatta mit Rosmarinkartoffeln und Salat und Mozerella waren eine super Wahl. Michael hat sich für eine Pizza entschieden. Kein Mut zum Risiko.

Nach unserem unerwarteten Mittagessen fahren wir zur Eremo di Santa Catherina del Sasso, einem Kloster, dass in den Berg hinein gebaut wurde. Früher war es eine Einsiedelei. Die Dominikaner haben es später zu einem Kloster ausgebaut. Der großzügige angelegte Parkplatz ist fast leer. Wir erstehen eine Eintrittskarte und dann geht es unzählige Stufen bergab. Michael merkt nur an, dass wir die später ja alle wieder hinauf gehen müssen.

Eremo di Santa Catherina del Sasso,

Von überall haben wir einen tollen Blick auf den See mit der vorgelagerte Insel.
In der Saison fährt ein Boot vom Kloster zur Insel.
Michael entdeckt einen Aufzug und ist gleich etwas entspannter.
Das Kloster ist der heiligen Catherina gewidmet. Ein in Seenot geratener Kaufmann der Region hat nach seiner Rettung sein Leben der Heiligen gewidmet und an diesem Ort in einer Höhle gelebt. So die Legende.

Wunderschön sind die Malereien der Klosterkirche.

Mit dem Fahrstuhl geht es später durch den Berg wieder hinauf zum Eingang.

Ein beeindruckender und faszinierender Ort, den man gesehen haben muss.

Als wir am späten Nachmittag zurück kommen, ist der Campingplatz viel voller geworden. Es ist Wochenende und die Italiener sind unterwegs. Wir werden deshalb auch morgen noch hier bleiben, ein wenig die Orte am Lago Maggiore entdecken und das tolle Wetter auszunutzen., bevor es am Sonntag ans Meer weitergeht.


Am Abend können wir bei Sonnenuntergang noch draußen sitzen und essen und das im März.

Lago di Monate und Lago di Varese

Tag 8

 26. März in Italien ⋅ ☀️ 18 °C

Standort: Camping Ispra

Eigentlich wollten wir heute in Richtung Arona ein weiteres Stück des Lago Maggiore erkunden.
Es ist Samstag und super Wetter, das lockt auch die arbeitende italienische Bevölkerung hinaus in die Natur.
Nicht nur auf unserem Campingplatz kommt ein Fahrzeug nach dem nächsten an, und es werden einzelne Mobilhomes bezogen.
Auf der Uferstraße ist alles unterwegs, was Räder hat.
Unsere Nachbarn kommen etwas entnervt vom Einkaufen zurück: „Supermarkt voll, Straße voll……Am Besten man bleibt auf seinem Platz“, so ihre Meinung.
Wie war das doch gleich: Pläne sind da, um über den Haufen ģeworfen zu werden.


Wir starten deshalb unsereTour nicht entlang, sondern weg vom Lago Maggiore, durch kleine Dörfer, in denen die Gärten um die Wette blühen.
Hier gehört die Straße wieder uns und wir müssen sie nicht mir unzähligen Motorradfahrern, Freizeit-Formel -Einspiloten, Rennradfahrern und todesmutigen Fußgängern teilen.
Den ersten Stopp machen wir in Cadrezatte am Lago di Monate. Es ist bereits Mittagszeit und so ist die Terrasse des Restaurant am Rande des kleinen Parks am See voll besetzt. Viele italienische Wortfetzen fliegen über die abgrenzende Hecke zu uns herüber.

Stopp in Cadrezatte am Lago di Monat

Wir stellen die“ Rote Paula“ ab und laufen durch den Park. Durch die Bäume schimmert blau der See in der Mittagssonne und bunte Tretboote warten auf ihre Zeit.


Auf der Wiese haben sich Pärchen und Familien ihren Platz in der Sonne für ein Picknick, zum Lesen oder einfach nur zum Sonne genießen, gesucht. Es sieht so friedlich und so einladend aus, dass wir uns am liebsten dort auch niederlassen möchten. Wir wählen aber eine Bank und nach einer kleinen Pause geht es zurück zum Roller.
Doch was ist das? Schwarze Rauchwolken steigen auf und lodernde Flammen sind zu sehen. Nein, es ist, Gott sei Dank, nicht die „Paula,“ sondern ein Stückchen weiter brennt das trockene Gras in einer Anlage. Trotz des vielen Wassers in den Seen hier in der Gegend, die Natur lechzt nach Wasser. Alles ist so trocken, dass sogar die blühenden Kamelien den Kopf hängen lassen und der Wasserspiegel in den Seen extrem niedrig ist. Aber bis es ein wenig Regen geben wird, das wird noch ein paar Tage dauern.
Wir setzen unsere Fahrt fort und fahren über „Travedona Monate“ und „Bardello“ nach Graviate an den Lago Varese.
Am Ufer des Lago Varese in Graviate ist richtig was los. Alle Plätze auf den Terrassen der Ausflugslokale sind besetzt. Wir parken die „Rote Paula und laufen ein Stück um den See. „
Oh…Da sind ja Wohnmobile…..ein Stellplatz! Denn schauen wir uns doch mal an.“ Oh jeh! Voll ist überhaupt kein Ausdruck.Die Womos stehen so eng neben einander, dass man kaum noch die Tür aufbekommt. Schön ist das wahrlich nicht.

Am Lago di Monate

Lange hat er sich nicht gemeldet, doch heute ist er mit dabei: der kleine Hunger. Michael will ein Eis, ich irgendwas, was den kleinen Hunger zufrieden stellt. Doch so ziemlich alle Plätze auf den Ausflugsterrassen sind besetzt.

Promenade am Lago di Varese

Wie versuchen unser Glück in einem Restaurant am See. Da bekommen wir einen Platz. Aber Eis ? Fehlanzeige. Der kleine Hunger rumort. Da fällt mir ein, dass es in Italien immer etwas zum Knabbern zum bestellten Getränk gibt. Wir erklären dem herbei eilenden Kellner, dass wir nur etwas trinken wollen. Kein Problem. Zu unserem Bier, und es gibt sogar alkoholfreies Bier, wird ein großes Körbchen mit Chips serviert. Der kleine Hunger gibt sich zufrieden und verzieht sich wieder.

voller Stellplatz am Lago di Varese


Was sich nicht wirklich verzieht ist Michaels Problem mit seinem Rollernavi. Nix geht mehr. Immer diese Technik.
Bevor wir Gravirate verlassen, machen wir Halt an einem großen Einkaufszentrum. Kuchen und Brot fehlen. Michael hat keine Lust in so einem riesigen Komplex Brot ausfindig zu machen. Er versucht sein Glück lieber noch einmal bei seinem Navi. Aber es klappt nicht. Bei der Weiterfahrt müssen wir uns, d.h. Michael sich, wie früher an den spärlichen Straßenschildern orientieren. Was folgt ist eine, zumindest für mich, tolle Fahrt durch kleine und kleinste Orte, über steile, enge Straßen, mit tollen Ausblicken ins Tal. Wir wissen zwar nicht mehr, wo wir uns genau befinden, aber die Fahrt endet am Schluss gut 2 km vor dem Campingplatz. Das war doch einmal eine etwas ausgefallene Sightseeing-Tour.
Auf dem Campingplatz hat sich einiges getan. Noch mehr italienischeWohnmobile sind angekommen.
Wir sitzen noch ein wenig in der Sonne und tauschen uns mit den neuen Nachbarn aus, die auch auf dem Weg in den Süden sind.


Am Abend essen wir eine Kleinigkeit im Restaurant des Campingplatzes. Das geht sogar noch auf der Terrasse, so warm ist es noch.

Abendstimmung


Morgen fahren wir weiter …..bis zum Mittelmeer