Sarzana

Tag 8

 27. März in Italien ⋅ ☀️ 16 °C

unser Standort: Porto Touristico

Heute geht es definitiv weiter. Eigentlich sind wir ziemlich früh wach, aber die blöde Zeitumstellung…..
Es gibt nicht mehr viel zu erledigen.
Das Meiste haben wir gestern schon gemacht, inklusive bezahlen.

So nach spätestens 3 Nächten ist der Reiz des Neuen und Unbekannten verflogen. Dann wird es Zeit zu fahren.
Mit „Arrividerci“ und Winken verabschieden wir uns von unseren Nachbarn auf Zeit und verlassen gegen 10.30 Uhr den Platz. Es hat uns gut gefallen, aber der Platz ist nichts für Perfektionisten. Die tolle Lage am See lässt uns aber über kleinere Baustellen hinweg sehen.

volle Landstraße

Die Uferstraße ist auch heute wieder stark frequentiert. Am Ortsausgang fährt eine große Gruppe Radrennfahrer. Der starke Gegenverkehr macht es fast unmöglich daran vorbeizukommen. Geduld ist gefragt. Endlich haben wir sie abgehängt.

Eine strategisch gut gelegene Tankstelle wird wenig später angefahren. Ah….ein italienisch sprechender Tankautomat erwartet uns dort, und der mag weder Visa noch sonst irgendeine Plastikkarte. Der Automat steht definitiv auf Scheine. Aber auch nicht alle. Ganz schön anspruchsvoll. Aber gnädig gewährt er uns dann für 50 Euro Diesel, den Liter für 1,78 €.

Nachdem wir uns an etlichen Rennradgruppen vorbei gedrückt, von unzähligen Motorrädern überholt und wahrscheinlich die hinter uns fahrenden PKWs zur Verzweiflung gebracht haben, erreichen wir endlich die E62/A8 Autobahn in Richtung Mailand.


+Mautstation

Man oh man, was für ein Verkehr und dabei sind nicht einmal die LKWs unterwegs. Je näher wir Mailand kommen, desto wuseliger wird es. Die Mautstellen zum Bezahlen der Autobahngebühr sind riesig. Bei der ersten Mautstelle halten wir ein wenig die Luft an, denn wir fahren das erste Mal mit der Maut1 Box. Ob sie funktioniert und sich die Schranke öffnet? Vorsichtshalber haben wir das Telepass-Gate genommen, das auch Kreditkarten nimmt, denn zurücksetzen ist nicht. Aber alles klappt, wie es soll.


Der Ring um Mailand mit dem vielen Verkehr zieht sich unendlich. Endlich können wir auf die A1/ E 35 in Richtung Parma wechseln. Es wird etwas ruhiger und entspannter. Kurz vor Piacenza überqueren wir den Po. Auch ihm fehlt ordendlich Wasser. Jetzt, wo es etwas entspannter zu geht, bleibt Zeit mal nach rechts und links zu schauen. Es ist heute zwar ziemlich warm, so um 22 Grad, aber leider auch ausgesprochen diesig. Keine Bilderbuchoptik auf der Fahrt.

leeres Flussbett

Das bedauere ich am meisten auf dem Stück zwischen Parma und La Spezia, als es durch den Appenin geht. Die Autobahn kommt mir vor, wie ein Hochseil, das zwischen zwei Bergenspitzen gespannt ist. Rechts und links schauen wir in das tief unten liegende Tal oder auf einsame Gehöfte am Berg. Vom großen Fluß Taro, der uns ein ganzes Stück begleitet, ist nur das steinernen Flußbett mit einem Bächlein in der Mitte zu sehen. Auch hier fehlt Wasser. Die Fahrt entlang der Felsen, durch die noch farblose Landschaft des Appenin mit den gezackten Bergspitzen und den verfallenen Häusern hat bei dem Dunst etwas apokalyptisches und faszinierendes gleichzeitig. Ich weiß nicht, was mir mehr Furcht einflößt, die Brücken in schwindelnder Höhe, auf denen deponierte Baugeräte von Reperaturbedarf zeugen,(nur nicht an Genua denken) oder die Tunnel, bei deren Einfahrt man klaustrophobische Gefühle bekommt, weil man meint in einen Stollen einzufahren.

Tunnel in Italien
Fahrt durch die Berge

Alles in allem aber eine eindrucksvolle und spannende Fahrt durch die italienische Bergwelt.
Gegen 15.00 Uhr verlassen wir die Autobahn und fahren die letzten 10 km über die Landstraße nach Sarzana und von dort aus zum Campingplatz Porto Touristico. Der Campingplatz mit der angegliederten Marina liegt nur drei Kilometer von der kleinen, aber sehr schönen mittelalterlichen Stadt Sarzana entfernt, genau an der Grenze zwischen der Toskana und Ligurien und zwei Kilometer vom Meer und von den Stränden entfernt.
Wir wollen diesen Standort zur Erkundung der Cinque Terre nutzen.

Passen wir dadurch?


Bevor wie auf den Campingplatz fahren können, müssen wir erst durch eine Unterführung, deren Höhe uns ein wenig Kopfzerbrechen macht. Passen wir dadurch oder nicht? Dann entdecken wir ein kleines Schild mit der Höhenangabe. Alles klar, dann durch.

Stellplatz am Fluss Marga


Die Dame an der Rezeption wechselt von Englisch auf Deutsch und freut sich, dass wir heute schon das 2.Mobil sind, dass auf dem Platz fährt. Am Abend sind es 4 Fahrzeuge, die mit Blick auf den Fluss Magra und die gegenüberliegenden Bergdörfer auf dem sonst leeren Platz stehen, zum ACSI Preis von 18 Euro. Wir nutzen noch ein wenig die Sonne, erkunden die nähere Umgebung, tauschen uns mit den anderen Ankömmlingen aus, und organisieren die morgige Fahrt in die Cinque Terre.