TRIENT

Tag 33

 20. April in Italien ⋅ ☁️ 11 °C

Unser Standort; Area sosta Trento

Auch das Enzo Ferrari Museum konnte Michael nicht zum Bleiben bewegen. Er ist auf Heimatkurs. So geht es heute nach dem Frühstück weiter. Der Stellplatz ist wirklich super, auch als reiner Übernachtungsplatz, da er strategisch gut zu den Autobahnen legt, aber auch die Stadt ist unbedingt sehenswert.

Die Fahrt auf der A14 /A1 läuft trotz ziemlichen Verkehrs recht gut. Ärgerlich sind die Überholverbote für LKws über 7,5 t und……PKWs mit Anhänger. Und den haben wir definitiv hinten dran. Da heißt es sich in Geduld fassen oder eine „lahme Ente“ überholen und hoffen, dass es niemand merkt.

Die Landschaft ändert sich. Die Berge kommen näher und dann sind wir auch schon mitten drin.
Die Ausfahrten zum Gardasee tauchen auf und bald auch schon sind wir in Trient, unser Ziel für den heutigen Tag. Trient die Hauptstadt des Trentino. Die Stadt liegt auf 194 m im Flusstal der Etsch, von Bergen umgeben.
Die Zufahrt von der Autobahn führt über eine sehr schmale Straße. Entweder ist es eine Einbahnstraße oder wir haben wegen der Mittagszeit einfach Glück gehabt, dass uns kein Fahrzeug entgegen kommt.
Weniger Glück haben wir mal wieder mit unserer Ankunft. Es ist kurz nach 13.00 Uhr und das Tor zu. Aber das kleine Tor für die Fußgänger ist offen. Wir gehen auf den Platz, um schon mal zu schauen, wo wir denn stehen könnten. Ordentlich, wie er nun mal ist, schließt Michael das Tor hinter sich. Mit fatalen Folgen: Wir sind drinnen und können nicht mehr raus und das Womo ist draußen kann nicht rein.
Wir suchen Hilfe bei einem belebten Wohnmobil und erfahren auch gleich, dass wir telefonieren müssen. Wieder beim Wohnmobil telefonieren wir mit dem Angestellten des Platzes. „Bin in zehn Minuten da“, sagt er. Na, das ist doch mal nett.
Und wirklich, keine Viertelstunde später stehen die Stühle vor dem Wohnmobil und wir können auf die noch schneebedeckten Berge schauen.
Das Wetter ist super und jetzt denke ich, das es doch gut war, dass wir weitergefahren sind, denn in Modena regnet es gerade.
Michael hat keine Lust auf Stadt und so mache ich mich allein auf den Weg in die ca 3 km entfernte Altstadt. Der Weg dorthin ist wunderschön. Der Fuß-und Radweg führt immer entlang der Torrente Fersina, eines kleinen Flußes. Es ist wieder eine ganz andere Umgebung mit den Bergen im Hintergrund.

Trient ist, obwohl es hauptsächlich von Italienern bewohnt wird, erst seit 1919 Teil Italiens ist, denn zuvor gehörte es zum österreichischen Reich.


Trient ist von einer großartigen Naturlandschaft umgeben und liegt an der Schnittstelle deutscher und italienischer Kultur und gehört zu den italienischen Städten mit der höchsten Lebensqualität. Der Weg führt durch einen kleinen Park, dem Giardino Lungo Fersina. Nach einiger Zeit erreiche ich den Beginn der Altstadt. Die Kirche Maggiore Acrivestcovile liegt zwischen Läden und Wohnhäusern und ist geschlossen. Vom weitem sehe ich die Reste der Stadtmauer und einen Turm, der Gastronomie beherbergt Gegenüber auf der Piazza de Fiera sitzen Menschen in der Sonne und genießen ihren Kaffee mit Blick auf die Stadtmauer. Gut renovierten Häusern mit Läden und Gastronomie prägen den weiteren Verlauf meines Weges. Links kann ich schon einen Blick auf die Piazza Duomo und den Neptunbrunnen werfen, doch den Domplatz hebe ich mir für zum Schluss auf, und durchstreife weiter die Straßen der Altstadt. Ein Wegweiser zeigt zum Castello del Buoncondigloo, aber ich gehe nur bis zur Piazza Dante und zum Denkmal von Dante Alighieri.


Auf dem Rückweg komme ich an der Kirche Santa Maria Maggiore vorbei.
Am Domplatz kann ich gleich mehrere Highlights besichtigen: den Dom San Vigilio, den Palazzo Pretorio, den Stadtturm „Torre civica“ und den Neptunbrunnen.
Danach geht es langsam wieder zurück. Auf der Piazza Fiera belohne ich meine bis dahin 15 000 Schritte mit einem Spritz in der Sonne.


Im weiteren Verlauf der Straße entdecke ich einen Aldi und ergänze unsere Vorräte in soweit, dass ich sie tragen kann. Ich habe bis dahin noch nie einen Aldi über zwei Etagen und mit Rolltreppe erlebt .
Und dann geht es definitiv die fast 3 km zurück zum Wohnmobil.
Das war wieder eine tolle Stadt, die ich da im Kurzverfahren kennengelernt habe und für die es sich lohnt, einen Stopp einzulegen.